# taz.de -- Linkspartei sucht Präsidentenkandidaten: Drei Kandidaten gegen Gauck
       
       > Die Linkspartei hadert, wen sie Joachim Gauck als Kandidat für das Amt
       > des Bundespräsidenten entgegensetzt. Das Wochenende will sie sich noch
       > nehmen.
       
 (IMG) Bild: Macht sie es nochmal? Jochimsen bei der letzten Präsidentenwahl.
       
       BERLIN taz | Eines muss man der Linkspartei lassen: Sie gibt Frauen eine
       Chance. Als mögliche Kandidatinnen für das Amt der Bundespräsidentin
       schickt sie gleich zwei Frauen ins Rennen. Und einen Mann.
       
       Am Donnerstagabend präsentierten die Parteichefs Gesine Lötzsch und Klaus
       Ernst der erstaunten Öffentlichkeit die Publizistin Beate Klarsfeld, die
       Bundestagsabgeordnete Lukrezia Jochimsen sowie den Kölner Politologen
       Christoph Butterwegge als mögliche Gegen-Gaucks. Erwartet worden war, dass
       ein Name genannt wird und diese Personalie mit der Zustimmung der oder des
       Betreffenden verbunden sein würde.
       
       Man sei, so Lötzsch, "in der sehr komfortablen Situation, drei
       hervorragende Menschen zu haben", die "eventuell" kandidierten. Die
       Entscheidung soll am Montag bei einer Sitzung des geschäftsführenden
       Parteivorstands fallen. Bis dahin wird man das Wochenende mit
       Reisediplomatie verbringen, um mit Butterwegge und Klarsfeld persönliche
       Gespräche zu führen. "Für so eine Entscheidung", sagte Lötzsch, "braucht
       man ein bisschen mehr als Telefonate."
       
       Die Kandidaten selbst zeigen Geduld. In Paris sagte Beate Klarsfeld, 73,
       mit ihrer Kandidatur stünde Joachim Gauck die einzige Deutsche gegenüber,
       die "etwas anderes symbolisiert, nämlich die Verfolgung ehemaliger Nazis".
       Mit ihrem Mann Serge Klarsfeld hat sie jahrzehntelang Naziverbrecher
       aufgespürt.
       
       Der Sozialwissenschaftler Christoph Butterwegge, 61, dessen Frau Carolin
       für die Linke im Düsseldorfer Landtag sitzt, sagte dem Kölner
       Stadt-Anzeiger, seine Kandidatur böte "die Möglichkeit, auf die soziale
       Spaltung in Deutschland hinzuweisen".
       
       Lukrezia "Luc" Jochimsens Bereitschaft hingegen irritiert. Die 75 Jahre
       alte kulturpolitische Sprecherin der Linksfraktion hatte ihre Fraktion noch
       Mitte der Woche zum Boykott der Bundespräsidentenwahl aufgefordert: Die
       Linke sei vom Auswahlprozess "systematisch und undemokratisch
       ausgeschlossen worden. Wieso sollen wir dann am Schluss mitspielen?" Nun
       spielt sie möglicherweise sogar an vorderster Front mit.
       
       24 Feb 2012
       
       ## AUTOREN
       
 (DIR) Anja Maier
       
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