# taz.de -- Nordkorea setzt Atomprogramm aus: Leise Hoffnung in der Region
       
       > Nach dem Zugeständnis Nordkoreas zu einem Moratorium seines Atomprogramms
       > zeigen sich die Nachbarländer hoffnungsvoll. Seit drei Jahren waren
       > Verhandlungen mit dem Land ausgesetzt.
       
 (IMG) Bild: Was hat Kim Jong-Un nur vor?
       
       SEOUL dpa | Die Nachbarländer Nordkoreas haben die Zugeständnisse der neuen
       Führung in Pjöngjang im Atomstreit begrüßt. Das Außenministerium in Seoul
       äußerte am Donnerstag die Hoffnung, dass die Vereinbarungen zwischen den
       USA und Nordkorea über erste Schritte zum Abbau des nordkoreanischen
       Atomprogramms „gewissenhaft umgesetzt werden“.
       
       Nordkoreas Zugeständnisse seien beachtenswert, hieß es. Diese Schritte
       seien von Nordkorea gefordert worden, um eine günstige Atmosphäre für die
       Wiederaufnahme der Mehrparteiengespräche über sein Atomprogramm zu
       schaffen.
       
       Die USA hatten am Vortag mitgeteilt, dass Nordkorea im Gegenzug für
       amerikanische Nahrungsmittelhilfe seine Urananreicherung sowie Atomtests
       und Tests von Langstreckenraketen aussetzen wolle.
       
       UN-Generalsekretär Ban Ki Moon rief alle beteiligten Parteien auf, den
       Konflikt friedlich zu lösen. China ermutige die USA und Nordkorea, ihre
       Beziehungen zu verbessern und ihre Beiträge zur Wahrung von Frieden und
       Stabilität auf der koreanischen Halbinsel zu leisten, sagte der Sprecher
       des Außenministeriums in Peking, Hong Lei. Teilnehmer an den seit drei
       Jahren ausgesetzten Verhandlungen sind auch Südkorea, Japan und Russland.
       
       Die Zugeständnisse Nordkoreas seien ein „wichtiger Schritt“ zur Lösung der
       Probleme auf der koreanischen Halbinsel, sagte der japanische Außenminister
       Koichiro Gemba in Tokio. Für eine Fortsetzung der Sechser-Gespräche ist es
       nach Ansicht Tokios jedoch noch genauso zu früh wie für eine Wiederaufnahme
       des bilateralen Dialogs mit dem sozialistischen Nachbarstaat.
       
       Die japanische Regierung verlangt von seinem Nachbarstaat zunächst eine
       vollständige Aufklärung der Entführung japanischer Staatsbürger in den
       1970er und 1980er Jahren. Fünf nach Nordkorea entführte Japaner waren 2002
       nach Japan zurückgekehrt. Nordkorea behauptete, dass acht weitere Japaner
       inzwischen gestorben seien und es keine weiteren Entführten gegeben habe.
       Die japanische Regierung bezweifelt dies jedoch.
       
       1 Mar 2012
       
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