# taz.de -- Kommentar zum Volksbegehren: Nachhilfe in Sachen Klimaschutz
       
       > Auf erneuerbare Energien umstellen und dezentral erzeugen, fordern die
       > Initiatoren. Das ist lokal möglich.
       
 (IMG) Bild: Pokert hoch beim Stromnetz: Energiebetreiber Vattenfall.
       
       Wenn die Aktivisten des Energietischs in den nächsten Tagen damit beginnen,
       Unterschriften für ihr Volksbegehren zu sammeln, dann legen sie nicht nur
       die Basis dafür, die Ökobilanz der Stadt zu verändern. Sie zeigen auch
       einen Missstand in der Berliner Politik auf: den Mangel an klimabewusstem
       Handeln.
       
       Berlin ist derzeit kein Vorbild in Sachen erneuerbare Energien und
       Klimaschutz und landet bei Rankings regelmäßig auf den hinteren Plätzen.
       Dabei hat eine Metropole zahlreiche Möglichkeiten: Wohnen, Verkehr,
       Energiegewinnung – all das ist hier lange nicht so klimafreundlich, wie es
       sein könnte. Zu gern schieben die hiesigen Politiker die Verantwortung auf
       die Bundesebene ab: Die sei zuständig für die notwendigen Regelungen, heißt
       es oft.
       
       ## Schnell und lokal
       
       Das neue Volksbegehren beweist, dass es anders geht: Auf erneuerbare
       Energien umstellen und dezentral erzeugen, fordern die Initiatoren. Das ist
       lokal möglich und lässt sich schnell in Angriff nehmen. Zwar lässt das
       Volksbegehren mit seiner Konzentration auf die Stromversorgung Gas und
       Wärme außen vor. Doch gerade weil der Forderungskatalog – etwa im Gegensatz
       zum S-Bahn-Volksbegehren – so schlank ist, steigt die Aussicht auf eine
       breitere Akzeptanz in der Bevölkerung und somit auf einen Erfolg.
       
       Dass die Initiatoren darüber hinaus soziale Forderungen in ihren
       Gesetzentwurf aufgenommen haben, zeigt, dass sozial und ökologisch keine
       Gegensätze sein müssen, wie es die Politik häufig weismachen will. Sondern
       problemlos zusammenpassen – wenn man nur will.
       
       5 Mar 2012
       
       ## AUTOREN
       
 (DIR) Svenja Bergt
       
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