# taz.de -- Konflikt Israel und Iran: Obama soll mehr Druck machen
       
       > In Washington kommt US-Präsident Obama mit Israels Ministerpräsident
       > Netanjahu zusammen. Der Konflikt mit dem Iran droht für Obama zu einem
       > Problem im Wahlkampf zu werden.
       
 (IMG) Bild: Israel gehen die US-Sanktionen gegen das Regime in Teheran nicht weit genug: Obama und Netanjahu im September 2011.
       
       WASHINGTON dpa | Das iranische Atomprogramm steht am Montag in Washington
       im Mittelpunkt eines Treffens von US-Präsident Barack Obama mit dem
       israelischen Ministerpräsidenten Benjamin Netanjahu. Israel gehen die
       US-Sanktionen gegen das Regime in Teheran nicht weit genug.
       
       Die US-Regierung solle mehr Härte demonstrieren, hieß es im Vorfeld aus
       Jerusalem. Nach israelischen Medienberichten wollen die USA die Regierung
       in Jerusalem jedoch von einem Militärschlag gegen den Iran abhalten.
       
       Obama machte am Sonntag in seiner Rede vor der proisraelischen
       Lobby-Organisation AIPAC deutlich, dass er im Verhältnis zum Iran weiter
       auf Diplomatie und Druck setze. Er drohte dem Regime in Teheran aber auch,
       dass seine Bereitschaft zu militärischen Schritten zunehme. „Der Iran
       sollte keine Zweifel an der Entschlossenheit der USA haben“, sagte Obama in
       Washington. Teheran sollte auch keinen Zweifel am „souveränen Recht“
       Israels hegen, eigene Entscheidungen über den Schutz seiner
       Sicherheitsinteressen zu fällen.
       
       Netanjahu äußerte sich im Anschluss sehr zufrieden mit der Rede Obamas.
       „Vielleicht mehr als alles andere schätze ich seine Aussage, dass Israel in
       der Lage sein muss, sich selbst gegen jede Bedrohung zu verteidigen“, sagte
       Netanjahu nach Angaben seines Büros während seines Aufenthalts in Kanada.
       
       Israel wird nach den Worten von Außenminister Avigdor Lieberman selbst über
       das beste Vorgehen im Atomstreit entscheiden. Die USA seien zwar der
       wichtigste Freund des Staates Israel, „aber gleichzeitig sind wir
       unabhängig und letztlich wird die israelische Regierung die besten
       Entscheidungen treffen, nach unserem Verständnis“, sagte Lieberman dem
       israelischen Rundfunk.
       
       Die US-Geheimdienste glauben trotz beunruhigender Berichte aus Teheran
       offenbar nicht, dass der Iran derzeit am Bau einer Atombombe arbeitet. Es
       gebe keine eindeutigen Beweise, dass Teheran beschlossen habe, eine Bombe
       zu bauen, berichtete die New York Times am Samstag unter Berufung auf
       Geheimdienstkreise und Regierungsmitarbeiter in Washington. Zuvor war die
       Internationale Atomenergiebehörde IAEA in einem neuen Iran-Bericht zu dem
       Schluss gekommen, dass das Land seine Urananreicherung deutlich
       vorangetrieben habe.
       
       5 Mar 2012
       
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