# taz.de -- CDU attackiert Klarsfeld: „Im eigenen Auftrag gehandelt“
       
       > Die CDU greift die Präsidentschaftskandidatin Beate Klarsfeld an, weil
       > sie 2.000 D-Mark von der SED bekam. Sie sagt, sie habe nie im Auftrag der
       > DDR gehandelt.
       
 (IMG) Bild: Frankreich, die USA, Israel und die DDR spendeten – nur die Bundesrepublik nicht
       
       BERLIN taz | Beate Klarsfeld, Kandidatin der Linkspartei für das
       Bundespräsidentenamt, gerät unter Beschuss der Union. CDU-Generalsekretär
       Hermann Gröhe erklärte: „Wenn Frau Klarsfeld wirklich auf der Honorarliste
       der SED gestanden hat, dann ist sie als Kandidatin für das höchste
       Staatsamt völlig untragbar.“ Die Linkspartei müsse sich dazu erklären.
       
       Laut der Zeitung Die Welt soll die SED 1968 Klarsfelds Kampagne gegen den
       damaligen CDU-Bundeskanzler und Exnazi Kurt Georg Kiesinger mit 2.000
       D-Mark unterstützt haben. Das Geld habe die SED Klarsfeld nach deren
       berühmter Ohrfeige überwiesen, getarnt als Honorar für einen Artikel, der
       1969 in der Zeitschrift DDR-Revue erschien.
       
       Klarsfeld erklärte dazu laut Welt: „Mein Ziel war es, Nazis zu jagen und
       ihre Verbrechen an die Öffentlichkeit zu bringen, um sie einer gerechten
       Strafe zu überführen. Ich wurde dabei von den Regierungen der USA,
       Frankreichs, Israels und der DDR unterstützt.“ Sie habe „nie im Auftrag der
       DDR gearbeitet, sondern in meinem eigenen Auftrag“.
       
       Der Linkspartei-Politiker Jan Korte sieht keinen Grund, Klarsfelds
       Kandidatur infrage zu stellen. Der taz sagte er, dass „hier Ursache und
       Wirkung verdreht werden“. Klarsfeld habe in den 60er Jahren die Kontinuität
       der Eliten zwischen NS-Regime und Bundesrepublik kritisiert. „Wer das tat,
       war damals schnell Einzelkämpfer“, so Korte.
       
       Auch die SED-Unterstützung müsse man im Kontext sehen. „Das Problem war
       nicht, dass Klarsfeld von der DDR, wie auch von Frankreich, Israel und den
       USA, unterstützt wurde, sondern dass sie von der Bundesrepublik nicht
       unterstützt wurde.“ Klarsfeld habe mit ihrer Arbeit die demokratische
       Entwicklung der Bundesrepublik befördert. „Deshalb ist sie unsere
       Kandidatin“, so Korte.
       
       9 Mar 2012
       
       ## AUTOREN
       
 (DIR) Stefan Reinecke
 (DIR) Stefan Reinecke
       
       ## TAGS
       
 (DIR) Beate Klarsfeld
 (DIR) NS-Verbrechen
 (DIR) Beate Klarsfeld
 (DIR) Beate Klarsfeld
 (DIR) Beate Klarsfeld
 (DIR) Beate Klarsfeld
 (DIR) Beate Klarsfeld
 (DIR) Beate Klarsfeld
       
       ## ARTIKEL ZUM THEMA
       
 (DIR) Bundesverdienstkreuz für Beate Klarsfeld: Ausgezeichnete Nazijägerin
       
       Gemeinsam enttarnten Serge und Beate Klarsfeld zahlreiche untergetauchte
       NS-Verbrecher. Dafür werden die beiden nun das Bundesverdienstkreuz
       erhalten.
       
 (DIR) Beate Klarsfeld in der Bundesversammlung: Ein stummes Hosianna im Bundestag
       
       Beate Klarsfeld bekommt bei der Wahl des Bundespräsidenten drei Stimmen
       mehr als erwartet. Während der Abstimmung strahlt sie Gelassenheit aus.
       
 (DIR) Kommentar Beate Klarsfeld: Keine Helden, keine Schurken
       
       Mag sein, dass die selbstgerechte Kampagne gegen Klarsfeld einen Sinn hat:
       als Kontrastmitel zu Klarsfelds Selbststilisierung als Heldin. Eine
       Schurkin ist sie auch nicht.
       
 (DIR) Klarsfelds Anti-Kiesinger-Kampagne: Mit Wahrheit lügen?
       
       Nicht das Zweckbündnis zwischen Klarsfeld und der DDR gegen Kiesinger war
       skandalös. Der Skandal besteht darin, wie taub die Bundesrepublik für ihre
       Vergangenheit war.
       
 (DIR) Klarsfeld empfindet Nominierung als Ehre: „Ich bin eine gute Deutsche“
       
       Beate Klarsfeld fühlt sich von der Linken nicht instrumentalisiert. Sie
       will als Kandidatin für das Bundespräsidentenamt gelten, die viel für die
       Aufarbeitung der Geschichte getan hat.
       
 (DIR) Beate Klarsfeld: Ihr Kandidat heißt Sarkozy
       
       In der Bundesversammlung ist Beate Klarsfeld die Kandidatin der
       Linkspartei. In Frankreich unterstützt die in Paris lebende 73-Jährige den
       konservativen Präsidenten.
       
 (DIR) Beate Klarsfelds Ohrfeige: Erziehung zur Mündigkeit
       
       Peter Hintze von der CDU spricht vom „destruktiven Charakter“ der
       Personalie Klarsfeld. Dabei wurden schon in der Antike Sklaven mit einer
       Ohrfeige in die Freiheit entlassen.