# taz.de -- Hutu-Miliz im Kongo: Ein weiterer FDLR-Führer gibt auf
       
       > Nach schweren Kämpfen in Süd-Kivu ergibt sich ein Kommandant der
       > ruandischen FDLR-Miliz. Die Lage in der Region bleibt weiterhin
       > angespannt.
       
 (IMG) Bild: Schwerbewaffnete Rebellen im Kongo.
       
       BERLIN taz | Die ruandische Hutu-Miliz FDLR (Demokratische Kräfte zur
       Befreiung Ruandas), die in den Wäldern Ostkongos kämpft und Täter des
       ruandischen Völkermordes in ihren Rängen beherbergt, hat erneut eine
       wichtige Führungsfigur verloren. Oberstleutnant Idrissa Muradadi,
       Kommandeur des 2. FDLR-Bataillons in der Provinz Süd-Kivu, habe sich mit
       seinen Leibwächtern gestellt und befinde sich jetzt in Obhut der UN-Mission
       im Kongo (Monusco), gab gestern die kongolesische Armee bekannt.
       
       Muradadi habe bereits am vergangenen Samstag die Waffen gestreckt, zusammen
       mit 15 weiteren Kämpfern und 74 Angehörigen.
       
       Die FDLR im Kongo ist zuletzt durch Angriffe neu ausgerüsteter lokaler
       Milizen bereits empfindlich geschwächt worden. Muradadi kämpfte im Distrikt
       Kabare, der westlich von Süd-Kivus Provinzhauptstadt Bukavu liegt und
       wichtige FDLR-Stützpunkte im Nationalpark Kahuzi-Biega enthält.
       
       In Kabare sind in den vergangenen Wochen schwere Kämpfe zwischen Kongos
       Armee und der FDLR im Gange gewesen, bei denen es auch zu massiven
       Übergriffen auf die Zivilbevölkerung gekommen ist. Mehrere zehntausend
       Menschen haben in der Region nach UN-Angaben seit Jahresbeginn die Flucht
       ergriffen.
       
       Am 14. Februar startete Kongos Armee die Militäroperation "Amani Kamilifu"
       (Verstärkter Frieden) gegen die FDLR in Kabare und Nachbardistrikten,
       woraufhin noch mehr Zivilisten vorsorglich flohen. In der Nacht zum 25.
       Februar griffen nach UN-Angaben FDLR-Einheiten das Dorf Mupoke im Distrikt
       Kabare an und zündeten die Hütten samt ihren Bewohnern an.
       
       In der Nacht zum 26. Februar wiederholten sie die Aktion im Dorf Kibanda
       Mangobo weiter westlich. Insgesamt wurden vier Menschen bei lebendigem
       Leibe verbrannt und weitere schwer verletzt, berichtete der
       UN-Rundfunksender Radio Okapi. Regierungssoldaten wiederum haben mehrere
       Dörfer geplündert. Gegen die Übergriffe beider Seiten haben sich lokale
       Selbstverteidigungsmilizen gebildet.
       
       Die Lage in Süd-Kivu bleibe "angespannt", erklärte die Monusco vergangene
       Woche. Die FDLR begehe weiterhin "sporadische Diebstähle und Plünderungen".
       Bei Angriffen der Armee auf FDLR-Stellungen in den Orten Idunga, Lubemba,
       Mpese und Lawunda seien 28 Milizionäre getötet und 22 weitere gefangen
       genommen worden.
       
       13 Mar 2012
       
       ## AUTOREN
       
 (DIR) Dominic Johnson
       
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