# taz.de -- Landtagswahl im Saarland: Linke Lockrufe für Maas
       
       > Die Linkspartei und Lafontaine holen rund 16 Prozent. Das wird
       > Lafontaines bundespolitische Ambitionen nicht schmälern. In Saarbrücken
       > wirbt man um Rot-Rot.
       
 (IMG) Bild: „Nur mit uns“. Diesen Wunsch der Linken haben die Wählerinnen nicht erfüllt.
       
       BERLIN taz | Erkennbare Verluste hat am Sonntag auch die Linkspartei an der
       Saar erlitten. 16,3 Prozent der Wählerstimmen erreichten die Linken unter
       Führung Oskar Lafontaines nach ersten Hochrechnungen. Das war zwar ein im
       westdeutschen Maßstab gigantisches Ergebnis.
       
       Da Lafontaine bei der Saarland-Wahl 2009 noch 21,3 Prozent geholt hatte,
       dürfte der aktuelle Zustimmungspegel innerparteilich aber als kleine
       Schlappe für ihn gewertet werden. Zumindest werden diejenigen
       Parteimitglieder es so bezeichnen, die Lafontaine aus der Bundespolitik und
       vor allem vom Parteichefposten fernhalten möchten. Im Juni will die
       Linkspartei ihren Bundesvorsitz neu wählen, über Lafontaines Ambitionen
       wird seit Monaten gerätselt.
       
       Allerdings hatte Oskar Lafontaine, dessen einziger offizieller Posten
       derzeit Fraktionschef im Saarland ist, selbst angekündigt, sein Ziel seien
       „zehn Prozent überm “. Diese Marke hat er mit einem ganz auf seine
       Popularität an der Saar zugeschnitzten Wahlkampf erreicht.
       
       Obgleich es offenbar knapp für ein rot-rotes Bündnis gereicht hätte,
       existierte diese Koalitionsmöglichkeit schon seit Wochen bestenfalls als
       Gerücht. Lafontaine hatte zuletzt zwar behauptet, die Saar-Linke stehe für
       eine Koalition mit der SPD zur Verfügung. Noch am Sonntagabend lockte der
       Linken-Landesvorsitzende Rolf Linsler: „Mit uns kann Heiko Maas
       Ministerpräsident werden.“ Auch Linken-Bundeschefin Gesine Lötzsch
       kommentierte, mit der erreichten linken Mehrheit könne man für soziale
       Gerechtigkeit sorgen, „man muss nur die Chance ergreifen“.
       
       Doch der SPD-Spitzenkandidat Heiko Maas hatte wie sein ehemaliger
       politischer „Ziehvater“ Lafontaine sofort nach der Neuwahlankündigung dafür
       gesorgt, dass Rot-Rot ausgeschlossen wirkte. Man bescheinigte sich
       gegenseitig Unfähigkeit und baute die Einhaltung der Schuldenbremse im
       bitterarmen Saarland zum inhaltlichen Grund dafür auf, dass eine gemeinsame
       Konsolidierungspolitik unvorstellbar schien.
       
       Noch 2009 hatten Maas und Lafontaine gemeinsam versucht, die Grünen in eine
       Koalition zu ziehen - was damals nur an den Grünen scheiterte.
       
       25 Mar 2012
       
       ## AUTOREN
       
 (DIR) Ulrike Winkelmann
       
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