# taz.de -- Kommentar Mordfall in Emden: Wie sich reagieren lässt
       
       > Die Vorfälle in Emden zeigen, dass soziale Medien als Plattformen für
       > polizeiliche Fahndungen ungeeignet sind. Sonst drohen Flash- zu
       > Lynch-Mobs zu werden.
       
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       Übereilt werden auch nette Gesten oft peinlich: Dass die oppositionelle
       Innenpolitikerin Meta Janssen-Kucz mit ministerieller Geste der Emder
       Polizei zum Fahndungserfolg in der Tötungssache Lena gratuliert hat, war
       schon gestern merkwürdig. Und für die Grünen-Abgeordnete ist ihre
       vorschnelle Belobigung mindestens ein Grund, zu erröten – weil sich ja nun
       herausgestellt hat, dass die Ermittler auf den nun geständigen 18-Jährigen
       sehr wohl früher hätten aufmerksam werden müssen, wohl schon vor der
       Tötung.
       
       Aber nette Gesten werden selten gefährlich. Das unterscheidet sie von
       Verdächtigungen, deren Dynamik auf Social-Media-Plattformen noch einmal
       einen Zacken zulegt: Anders, als bei einschlägigen Fernsehformaten, wird
       auf denen eben nicht nur einmalig die – polizeitaktisch nützliche –
       Blockwartmentalität gekitzelt. Sondern es wird ein kommunikativer Prozess
       in Gang gesetzt über den sich eben nicht nur Flash- sondern auch Lynch-Mobs
       rapide organisieren lassen – wie in Emden zu erleben.
       
       So etwas kann sich, so etwas wird sich wahrscheinlich wiederholen.
       Innenpolitik muss deshalb nach angemessenen Reaktionen auf
       Social-Media-Kriminalistik suchen. Eigentlich selbstverständlich ist, dass
       sie nicht darin bestehen kann, selber den Mob mit Material zu beliefern:
       Wer glaubt, Facebook als Fahndungsplattform nutzen zu können, wie Uwe
       Schünemann, spielt mit dem Feuer.
       
       3 Apr 2012
       
       ## AUTOREN
       
 (DIR) Benno Schirrmeister
 (DIR) Benno Schirrmeister
       
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 (DIR) Polizei
       
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