# taz.de -- Beratungsposten in der Regierung: FDP-Minister beschäftigen Lobbyisten
       
       > In FDP-geführten Bundesministerien arbeiten offenbar Mitarbeiter von
       > Interessenverbänden als Berater. Insgesamt beschäftigte die Regierung im
       > ersten Halbjahr 2011 70 Leihmitarbeiter.
       
 (IMG) Bild: Ein Minister und ein Vizekanzler machen wieviele Lobbyisten?
       
       HAMBURG dapd | Mitarbeiter von Wirtschafts- und Interessenverbänden
       arbeiten angeblich in FDP-geführten Bundesministerien als Berater für die
       Ministeriumsspitze. Die Financial Times Deutschland (FTD) berichtete unter
       Berufung auf einen Bericht des Innenministeriums, das Gesundheits- und das
       Entwicklungshilfeministerium hätten zwei Mitarbeiter des Verbands der
       Ersatzkassen und einen des Bundesverbands der Deutschen Industrie (BDI)
       monatelang als Externe eingesetzt.
       
       Die Zeitung schrieb, einer der Mitarbeiter des Kassenverbands sei auch an
       der Ausarbeitung eines Gesetzentwurfs beteiligt gewesen. Im Auswärtigen Amt
       sei ein BDI-Lobbyist im Außenförderungsreferat mit Investitionsgarantien
       beschäftigt.
       
       Der Geschäftsführer der Antikorruptionsorganisation Transparency, Christian
       Humborg, sagte der FTD, laut einer Verordnung dürften externe Mitarbeiter
       grundsätzlich nicht an der Formulierung von Gesetzentwürfen mitarbeiten.
       Lobbycontrol-Vorstand Ulrich Müller sagte, Investitionsgarantien seien im
       kommerziellen Interesse der BDI-Mitgliedsunternehmen.
       
       Der Zeitung zufolge gab es zweiten Halbjahr 2011 in den Ministerien 70
       Leihmitarbeiter. Davon kamen sechs aus Wirtschafts- oder anderen
       Interessenverbänden, der Großteil (43) vom Zentrum für Luft- und Raumfahrt.
       
       5 Apr 2012
       
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