# taz.de -- Streit um das Betreuungsgeld: Immer noch unbeliebt
       
       > Der Streit über das Betreuungsgeld hält an. Der Chef des
       > Arbeitgeberverbandes warnt vor "neuer Sozialleistung" und auch die FDP
       > könnte auch ohne.
       
 (IMG) Bild: Soll die Kinderbetreuung zuhause belohnen: Die Herdprämie.
       
       BERLIN dapd/taz | Der schwarz-gelbe Streit über das Betreuungsgeld nimmt
       kein Ende. FDP-Chef Philipp Rösler verlangt eine klare Positionierung von
       der Union, doch auch innerhalb seiner Partei gibt es unterschiedliche
       Ansichten. Die CSU ist überzeugt, dass ihr Projekt auf jeden Fall umgesetzt
       wird.
       
       Das von der CSU initiierte Betreuungsgeld soll ab 2013 an Eltern gezahlt
       werden, die ihre Kleinkinder zu Hause betreuen. Eltern, die ihre Kinder
       nicht in die Kita schicken, sollen im Jahr 2013 dann für ein zweijähriges
       Kind 100 Euro im Monat bekommen. Ab 2014 soll es 150 Euro für Zwei- und
       Dreijährige geben. Für die Leistung sind im Haushalt 2013 rund 400
       Millionen Euro eingeplant. Ab 2014 würde die Leistung den Staat 1,2
       Milliarden jährlich kosten.
       
       Zahlreiche CDU-Abgeordnete kündigten ihren Widerstand an. Merkel ließ
       jedoch vor einer Woche über ihren Sprecher Steffen Seibert ausrichten, die
       politische Entscheidung in der Koalition sei gefallen – zugunsten des
       Betreuungsgeldes.
       
       Bayerns Familienministerin Christine Haderthauer (CSU) gab sich am
       Wochenende entsprechend zuversichtlich. Das Betreuungsgeld komme „ohne Wenn
       und Aber“, sagte sie dem Tagesspiegel am Sonntag. Der Gesetzentwurf sei „so
       gut wie fertig“, das nötige Geld im laufenden Haushalt eingestellt.
       
       ## „Kein Modell der FDP“
       
       FDP-Chef Rösler forderte den Koalitionspartner auf, seine Haltung zu
       klären. „Dann kann die Union gerne auf uns zukommen mit einem konkreten
       Vorschlag“, sagte er der Neuen Osnabrücker Zeitung. Zugleich machte Rösler
       klar: „Das Betreuungsgeld war von Anfang an kein Modell der FDP.“ Er
       verwies auch auf Bedenken der Wirtschaft. Arbeitgeberpräsident Dieter Hundt
       nannte das Betreuungsgeld „äußerst fragwürdig“. Er habe keine Verständnis
       dafür, wenn trotz der hohen Staatsverschuldung „ständig neue
       Sozialleistungen erfunden“ würden.
       
       Dagegen riet Schleswig-Holsteins FDP-Spitzenkandidat Wolfgang Kubicki
       seiner Partei, dem Betreuungsgeld zuzustimmen. Absprachen müssten
       eingehalten werden, sagte er der Bild am Sonntag. Der parlamentarische
       Geschäftsführer der SPD-Fraktion, Thomas Oppermann, nannte die
       koalitionsinternen Streitereien über das Betreuungsgeld hingegen „ein
       Desaster“ für Bundesfamilienministerin Kristina Schröder (CDU).
       
       9 Apr 2012
       
       ## AUTOREN
       
 (DIR) Barbara Dribbusch
       
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