# taz.de -- Koalitionen in Schleswig-Holstein: Die CDU bittet zum Gespräch
       
       > In Schleswig-Holstein deutet sich eine Dänenampel an – ohne die CDU. Sie
       > ist stärkste Kraft und will trotzdem über Koalitionen sprechen. Nun hat
       > sie alle Parteien eingeladen.
       
 (IMG) Bild: CDU-Spitzenkandidat de Jager (l.) will nicht in die Opposition, aber die SPD hat offenbar andere Pläne.
       
       KIEL dpa | Die schleswig-holsteinische CDU hat der SPD, den Grünen und der
       FDP Gespräche über die Bildung einer neuen Landesregierung angeboten. Dies
       habe der erweiterte Landesvorstand als Konsequenz aus dem Ergebnis der
       Landtagswahl beschlossen, sagte der Landesvorsitzende Jost de Jager am
       Montag in Kiel nach der Sitzung. Die CDU sei – wenn auch knapp – stärkste
       Partei geworden und habe deshalb Anspruch auf die Regierungsbildung.
       
       Die CDU hatte am Sonntag bei der Wahl 30,8 Prozent der Stimmen erhalten,
       die SPD lag mit 30,4 Prozent knapp dahinter. Beide Parteien haben 22
       Mandate im neuen Landtag. SPD, Grüne und Südschleswigscher Wählerverband
       streben eine Dreier-Koalition an. Die bisherige CDU/FDP-Koalition wurde
       abgewählt.
       
       Die Einladungsbriefe an die anderen Parteien seien „keine Zweizeiler“.
       Vielmehr wolle die CDU die ihr wichtigen Handlungsfelder wie die
       Haushaltskonsolidierung oder die Energiewende darlegen. Es gehe der CDU um
       eine inhaltlich stabile und tragfähige Regierung für die Zukunft des
       Landes. „Wir werden uns nicht auf die Oppositionsrolle einrichten“, sagte
       de Jager. Sollte die von SPD, Grünen und SSW angestrebte „Dänen-Ampel“
       zustande kommen, werde die CDU sich in der Sache auseinandersetzen, aber
       nicht den Status der dänischen Minderheit infrage stellen.
       
       De Jager bekräftigte, weiterhin CDU-Landesvorsitzender bleiben zu wollen –
       obwohl er bei der Wahl keinen Sitz im Landtag erringen konnte. Die Fraktion
       werde bei ihrer konstituierenden Sitzung am Dienstag als einzige Personalie
       den Fraktionsvorsitzenden bestimmen. Er gehe von einer einvernehmlichen
       Entscheidung aus. Namen nannte de Jager nicht. Er betonte, dass die CDU
       bewusst keine personellen Vorentscheidungen treffen wolle, bis eine
       Landesregierung feststehe.
       
       8 May 2012
       
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