# taz.de -- Verena Beckers Aussage über Buback-Mord: „Ich war nicht dabei“
       
       > Die ehemalige RAF-Terroristin Verena Becker hat im Buback-Prozess
       > erstmals ausgesagt. Sie sei zur Zeit des Anschlags im Ausland gewesen.
       > Die Diskussion jedoch habe sie mitbekommen.
       
 (IMG) Bild: Wollte nicht mehr schweigen: Verena Becker mit ihrem Verteidiger.
       
       STUTTGART dapd | Die Ex RAF-Terroristin Verena Becker hat vor Gericht eine
       Mitwirkung an dem Attentat auf Generalbundesanwalt Siegfried Buback vor 35
       Jahren bestritten. Die 59-Jährige sagte am Montag im Prozess vor dem
       Oberlandesgericht Stuttgart, „an einer konkreten Anschlagsvorbereitung war
       ich nie beteiligt“.
       
       „Ich war bis zu meiner Verhaftung im Mai 1977 nie in Karlsruhe gewesen“,
       sagte Becker. Sie sei auch nicht an der Planung des Attentats beteiligt
       gewesen. Zur Zeit des Attentats habe sie sich „im Nahen Osten“ aufgehalten.
       Von dort sei sie erst am Tag nach dem Attentat nach Europa zurückgekehrt.
       
       Die Angeklagte führt an, sie sei am Tag des Anschlags, dem 7. April 1977,
       nicht in Deutschland gewesen. An den Nebenkläger Michael Buback, den Sohn
       des Ermordeten, gewandt sagte sie: „Wer Ihren Vater getötet hat, diese
       Frage kann ich Ihnen nicht beantworten. Denn ich war nicht dabei.“
       
       In dem seit anderthalb Jahren laufenden Prozess hat Becker bislang
       geschwiegen. Die Angeklagte begründete ihre Aussage damit, dass gegen sie
       mehrere falsche Beschuldigungen erhoben worden seien, die sie nicht habe
       stehen lassen können. „Ohne falsche Behauptungen wäre eine Anklageerhebung
       nicht möglich gewesen“, sagte sie.
       
       ## Nie mit der Waffe geschossen
       
       Zu dem Umstand, dass bei ihrer Festnahme im Mai 1977 die bei dem
       Mordanschlag auf Buback benutzte Tatwaffe sichergestellt wurde, sagte die
       Angeklagte, mit dieser Waffe habe sie nie geschossen. Die
       Bundesanwaltschaft wirft Becker vor, an der Ermordung von Buback und seinen
       beiden Begleitern am 7. April 1977 in Karlsruhe beteiligt gewesen zu sein.
       Sie soll maßgeblich an der Entscheidung für den Mordanschlag, an dessen
       Planung und Vorbereitung sowie der Verbreitung der Bekennerschreiben
       mitgewirkt haben.
       
       Buback, sein Fahrer Wolfgang Göbel und der Justizwachtmeister Georg Wurster
       hatten mit dem Dienstwagen an einer Ampel gestoppt, als ein Motorrad mit
       zwei Personen heranfuhr. Die Todesschüsse wurden vom Soziussitz der Suzuki
       abgefeuert. Wegen Attentats wurden bisher die RAF-Terroristen Brigitte
       Mohnhaupt, Christian Klar und Knut Folkerts verurteilt – allerdings
       lediglich als „Mittäter“. Ihre genauen Tatbeiträge wurden nie völlig
       geklärt.
       
       14 May 2012
       
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 (DIR) Rote Armee Fraktion / RAF
       
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