# taz.de -- Streit der Woche: Stirbt die Linkspartei?
       
       > Miese Ergebnisse bei den Landtagswahlen, Absturz in Umfragen und ein
       > zermürbender Machtkampf um den Chefposten. Die Linke hat schon bessere
       > Zeiten gesehen.
       
 (IMG) Bild: Zu viele Köpfe für zu wenige Posten.
       
       Fünf Jahre nach dem Zusammenschluss der westdeutschen WASG und der
       ostdeutschen PDS scheint die Linke wieder auseinanderzufallen. Die Nerven
       liegen blank, jeder kämpft gegen jeden. Nachdem die Partei bei den Wahlen
       in Schleswig-Holstein und Nordrhein-Westfalen an der Fünf-Prozent-Hürde
       scheiterte, droht nun der Streit um den Bundesvorsitz zu eskalieren.
       
       Auf dem Parteitag Anfang Juni soll eine neue Doppelspitze gewählt werden.
       Doch der stellvertretende Fraktionsvorsitzende Dietmar Bartsch und der
       ehemalige Parteichef Oskar Lafontaine liefern sich ein zermürbendes
       Machtspiel: Nur ein Mann kann zum Vorsitzenden gewählt werden. Einer echten
       Abstimmung will sich Lafontaine jedoch nicht stellen. Ginge es nach ihm,
       würde er ohne Konkurrenten zum Vorsitzenden gekürt. Bartsch will aber auf
       seine Kandidatur nicht verzichten.
       
       ## Gysi warnt vor Spaltung
       
       Von „unwürdigen innerparteilichen Querelen“ spricht die
       Bundestagsabgeordnete Sabine Zimmermann, die am Montag als erste Frau
       ankündigte, für den Vorsitz zu kandidieren, und den Machtkampf zwischen
       Bartsch und Lafontaine scharf kritisierte. Bundestagsfraktionschef Gregor
       Gysi warnte vor einer Spaltung der Partei. Es gebe nur zwei Wege: „Entweder
       man geht aufeinander zu oder man trennt sich.“
       
       Die Linkspartei scheint nur noch um sich selbst zu kreisen. Zwei ältere
       Männer kämpfen um die Macht. Die Frauen werden an den Rand gedrängt. Der
       Nachwuchs bekommt keine Chance. Es fehlt eine klare politische Strategie.
       
       Die neueste Forsa-Umfrage sieht die Linke noch bei sechs Prozent. Bei der
       Bundestagswahl 2009 konnte sie noch 11,9 Prozent der Stimmen erringen. Es
       sah aus, als hätte sich die Linke links von den Sozialdemokraten bundesweit
       etabliert.
       
       Aber dann ging es bergab, trotz globaler Finanz- und Schuldenkrise. Anstatt
       eine Debatte darüber zu führen, was eine linke Partei in Krisenzeiten
       leisten kann, zerfleischt sich die Linkspartei in internen Machtkämpfen.
       Selbst die Protestwähler, die einst die Linken wählten, sind inzwischen zu
       den Piraten abgewandert.
       
       Was meinen Sie: Stirbt die Linkspartei? 
       
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       uns eine Mail an: streit@taz.de. Den ganzen Streit der Woche lesen Sie in
       der sonntaz vom 26./27. Mai. An jedem gutsortierten Kiosk, im [2][eKiosk]
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       22 May 2012
       
       ## LINKS
       
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       ## AUTOREN
       
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       ## ARTIKEL ZUM THEMA
       
 (DIR) Kommentar Linkspartei: Bartschs Bürde
       
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