# taz.de -- Erneut Erdstöße in Nordostitalien: Tote und Verletzte bei Beben
       
       > Zum zweiten Mal in zehn Tagen erschüttert ein Erdbeben die Region
       > Emilia-Romagna. Wieder sterben Menschen. Und kurze Zeit später bebt die
       > Erde erneut
       
 (IMG) Bild: Noch Glück gehabt: Dieses Kugelornament ist von einem Kirchturm in die Fußgängerzone in Modena gestürzt.
       
       ROM afp/rtr | Im Norden Italiens kommt die Erde nicht zur Ruhe: Erneut hat
       ein schweres Erdbeben am Dienstag die Region Emilia-Romagna erschüttert und
       mindestens acht Menschen in den Tod gerissen. Dort waren erst vor neun
       Tagen sechs Menschen bei einem heftigen Beben getötet und schwere Schäden
       angerichtet worden, tausende Menschen sind seither obdachlos.
       
       Der Erdstoß der Stärke 5,8 erschütterte am Dienstagmorgen die Gegend um
       Modena und war im gesamten Norden Italiens von Südtirol bis in die Toskana
       zu spüren. Tausende Menschen rannten in Panik auf die Straße. Rund um
       Bologna wurde der Zugverkehr vorübergehend eingestellt. In der Toskana
       wurden Behördengebäude sicherheitshalber geräumt.
       
       Nach dem ersten Beben wurde der Norden des Landes am Mittag von weiteren
       Erdstößen erschüttert. Sie waren unter anderem in Modena, Brescia und
       Mailand zu spüren.
       
       Beim Einsturz einer Fabrik starben in San Felice del Panaro drei Menschen,
       wie ein Polizeisprecher der Nachrichtenagentur Ansa sagte. Weitere
       Todesopfer gab es in Mirandola, Concordia und Finale. In Rovereto di Novi
       starb der Dorfpriester.
       
       In der gesamten Region stürzten Gebäude ein, die bereits bei dem
       vorangegangenen Beben neun Tage zuvor schwer beschädigt worden waren.
       „Letzte Nacht war die erste, die wir seit dem ersten Erdbeben wieder zu
       Hause verbracht haben. Und dann kam das nächste Beben“, sagte ein Bewohner
       der Stadt Sant'Agostino dem Sender Sky TG24.
       
       ## Telefonsystem überlastet
       
       In Venedig stürzte durch die Erschütterung eine Statue nahe dem Piazzale
       Roma in unmittelbarer Nähe des Bahnhofs um und krachte haarscharf neben
       einer Passantin aufs Pflaster. Polizei und Zivilschutzbehörden in ganz
       Norditalien wurden mit Anrufen verängstigter Bürger überschüttet, das
       Telefonsystem war in den Minuten nach dem Erdstoß zeitweise überlastet.
       
       In Italien bebt seit Tagen immer wieder die Erde. Italienischen Medien
       zufolge wurden seit dem schweren Beben vom 20. Mai 417 Nachbeben gezählt,
       davon drei mit einer Magnitude über 5,0.
       
       Das Beben vom 20. Mai in der Region um Ferrara hatte schwere Schäden an
       historischen Bauten und Kirchen angerichtet und Wohnhäuser und Fabriken
       zerstört. Tausende Menschen wurden obdachlos. Rund 7.000 Menschen werden
       seither in Zeltlagern und Notunterkünften betreut.
       
       29 May 2012
       
       ## TAGS
       
 (DIR) Erdbeben
       
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