# taz.de -- Elektro-LKWs im Test: Brummis mit Hybridmotor
       
       > Der Umweltrat hat vorgeschlagen, über Autobahnen Oberleitungen zu spannen
       > – LKWs sollen dann mit Öko-Strom fahren. Technisch ist das möglich.
       
 (IMG) Bild: Geht es nach Siemens, könnten solche Oberleitungen bald über Autobahnen aufgespannt werden und Elektro-LKWs versorgen.
       
       BERLIN taz | Oberleitungen auf Autobahnen – eine verrückte Idee?
       Keineswegs. „Technisch ist das möglich“, sagt Uta Apel, Sprecherin der
       Sparte Infrastructure and Cities des Münchner Siemens-Konzerns. Die Firma
       hat gerade in einem zweijährigen Pilotprojekt getestet, ob sich der
       Lastwagenverkehr mit Strom betreiben lässt.
       
       Auf einer Teststrecke in Brandenburg, 120 Kilometer nördlich von Berlin,
       wurden zwei umgerüstete Brummis auf einen mit Oberleitungen versehenen
       „eHighway“ geschickt. Sie enthielten einen Elektromotor und einen
       leistungsstarken Dieselmotor.
       
       Auf Fahrbahnen ohne Oberleitungen trieb der Dieselmotor einen Generator an,
       der den Elektromotor mit Strom versorgte – in Pkws sind solche
       Hybridantriebe schon verbreitet.
       
       Wie im Bahnverkehr üblich, wandelten die Lastwagen die beim Bremsen
       erzeugte Bewegungsenergie in elektrische Energie um und speisten den Strom
       ins Netz ein. „Durch den Betrieb mehrerer elektrischer Lkws an einer
       gemeinsamen Oberleitung können bremsende Fahrzeuge ihre überschüssige
       Energie an beschleunigende Lkws übertragen“, heißt es im Siemens-Resümee
       des Projekts.
       
       ## 5,4 Millionen Euro für Pilotvorhaben
       
       Der Energiebedarf des Gesamtsystems werde dadurch verringert. Das
       Pilotvorhaben „Elektromobilität bei schweren Nutzfahrzeugen zur
       Umweltentlastung von Ballungsräumen“ (Enuba) ist Teil der
       Elektromobilitätsoffensive der Bundesregierung.
       
       Insgesamt 5,4 Millionen Euro hat Enuba in den vergangenen zwei Jahren
       gekostet, 2,16 Millionen Euro davon stammten aus dem
       Bundesumweltministerium. Die Politik müsse entscheiden, inwieweit sie die
       Technik nun aufgreifen wolle, heißt es aus dem Siemens-Konzern.
       
       Interesse habe etwa der Hafen im kalifornischen Los Angeles signalisiert.
       Der wolle zwar wachsen, müsse aber den damit verbundenen Ausstoß von
       Treibhausgasen im Blick behalten.
       
       Auch in Schweden will die Regierung den elektrifizierten Lkw-Verkehr
       erproben. Bei einer geplanten Mine nördlich des Polarkreises sollen die
       gewonnenen Erze per Lkw abtransportiert werden – betrieben mit Strom aus
       Oberleitungen.
       
       5 Jun 2012
       
       ## AUTOREN
       
 (DIR) Heike Holdinghausen
       
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