# taz.de -- TV-Debatte in Griechland: Neonazi schlägt Linkspolitikerin
       
       > Erst schüttete Ilias Kasidiaris einer politischen Gegnerin Wasser ins
       > Gesicht, dann schlug er zu. Die Staatsanwalt sucht den Politiker der
       > rechtsradikalen Partei Goldene Morgenröte mit einem Haftbefehl.
       
 (IMG) Bild: Alles live: Der Rechtsradikale Ilias Kasidiaris schlägt die Kommunistin Liana Kanelli.
       
       ATHEN rtr/dpa | Eklat im griechischen Fernsehen: Vor laufenden Kameras hat
       der Sprecher der rechtsextremen Partei Goldene Morgenröte während einer
       hitzigen Wahldebatte einer linken Politikerin ins Gesicht geschlagen.
       
       Der Privatsender Antenne unterbrach am Mittwoch die Live-Übertragung,
       nachdem Ilias Kasidiaris zuerst Rena Dourou vom Linksbündnis Syriza ein
       Glas Wasser ins Gesicht schüttete und anschließend die Kommunistin Liana
       Kanelli schlug.
       
       Kasidiaris sei in ein Zimmer des Studios gesperrt worden, teilte der
       Moderator mit. Er habe jedoch ausbrechen können. Die Staatsanwaltschaft von
       Athen ordnete eine Untersuchung und die Festnahme des Täters an. Gegen
       Kasidiaris läuft bereits ein Verfahren wegen illegalen Waffenbesitzes und
       Mittäterschaft bei einem Raubüberfall.
       
       Der Streit in der Talkshow begann, als ihn die Gesprächspartner auf dieses
       juristische Verfahren ansprachen. Ein Gerichtsverfahren gegen Kasidiaris
       sollte am Mittwoch beginnen, wurde aber auf kommenden Montag vertagt. Die
       politischen Gegner der Goldenen Morgenröte verurteilten die Gewalt und
       riefen die Anhänger der Partei auf, bei der Parlamentswahl am 17. Juni ihre
       Positionen zu überdenken.
       
       Auf der Website der Rechtspartei hieß es, der Vorfall sei bedauerlich.
       Kasidiaris sei jedoch provoziert worden. Wer ihn verurteilen wolle, müsse
       zunächst Kanellis Angriffe und Beleidigungen verurteilen.
       
       Die Goldene Morgenröte war bei der Wahl am 6. Mai zum ersten Mal seit dem
       Ende der Militärdiktatur 1974 wieder ins Parlament eingezogen. Sie weist
       den Vorwurf zurück, eine Neo-Nazi-Partei zu sein. Allerdings leugnet ihr
       Vorsitzender Nikos Mihaloliakos den Holocaust und zeigt den Hitlergruß. Die
       Partei fordert die Ausweisung aller Einwanderer.
       
       7 Jun 2012
       
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