# taz.de -- Neue Rote Liste: Rund 1300 Vogelarten gefährdet
       
       > Von den 10.000 verschiedenen Vogelspezies auf der Erde ist laut "Roter
       > Liste" von Birdlife International jede siebte bedroht. Besonders stark
       > ist der Artenrückgang in tropischen Wäldern.
       
 (IMG) Bild: Stehen in Deutschland am schlechtesten da: Wiesenvögel wie der Kiebitz.
       
       BERLIN dpa | Jede siebte der über 10.000 Vogelarten der Welt ist bedroht
       oder bereits ausgestorben. Vor allem in tropischen Wäldern ist der
       Artenrückgang stärker als bislang vermutet. Aber auch in Nordeuropa sei die
       Entwicklung besorgniserregend, meldet die Organisation Birdlife
       International.
       
       Ihre "[1][Rote Liste"] wurde am Donnerstag vom Naturschutzbund Deutschland
       (Nabu) in Berlin vorgestellt. "Seit Jahren verschlechtert sich die
       Situation der weltweiten Vogelbestände", warnte Nabu-Präsident Olaf
       Tschimpke.
       
       Dem alle vier Jahre veröffentlichten Bericht zufolge, ist allein im
       Amazonasgebiet das Risiko für fast 100 Vogelarten erheblich gestiegen,
       schon bald auszusterben. Auch in den Wäldern Madagaskars oder Südostasiens
       leben überdurchschnittlich viele bedrohte Vögel.
       
       "Die Rodung der Wälder für Sojaanbau oder Rinderzucht raubt den Vögeln
       ihren Lebensraum", so Tschimpke. Der Nabu appelliert daher an Brasiliens
       Präsidentin Dilma Rousseff das neue brasilianische Waldgesetz nicht
       aufzuweichen.
       
       ## Die Zahl der Eisenten nimmt ab
       
       Auf der Ostsee nimmt unterdessen die Zahl der überwinternden Eisenten
       drastisch ab - inzwischen überwintern eine Million Eisenten weniger als vor
       20 Jahren. Auch eine weitere Meeresente, die Samtente, gilt nun als
       gefährdet. Als Gründe nennt der Nabu unzureichenden Meeresschutz in den
       Rastgebieten, Stellnetzfischerei und mögliche Klimaveränderungen in den
       Brutgebieten.
       
       In Deutschland stehen die Wiesenvogelarten am schlechtesten da. Wo Grünland
       zu intensiv genutztem Acker werde, schrumpfe der Lebensraum für Kiebitz,
       Bekassine und Großer Brachvogel. Mehr naturgerechte Landwirtschaft und
       gezielte Artenschutzmaßnahmen, fordert der Nabu deshalb. Dank letzterer hat
       sich der Bestand des Seeadlers in Deutschland so stark erholt, dass er
       nicht mehr auf der Roten Liste steht.
       
       7 Jun 2012
       
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 (DIR) [1] http://www.birdlife.org/action/science/species/global_species_programme/whats_new.html
       
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