# taz.de -- Dänemark-Portugal 2:3: Wer braucht schon Ronaldo?
       
       > Portugal bleibt schwer zu schlagen, kann aber während eines Spiels die
       > Lust verlieren. Es sind zwei Viertelfinalkandidaten, die auch in der
       > Vorrunde ausscheiden könnten.
       
 (IMG) Bild: Pepe.
       
       Das Spiel: Starker dänischer Auftakt mit vier Ecken in den ersten zehn
       Minuten. Gefährlich ist aber lange nicht wirklich etwas – auch die ersten
       beiden Schüsse von Cristiano Ronaldo nicht. Kein Wunder, dass eine Ecke zur
       Führung führt. Verteidiger Pepe setzt sich in der Luft gegen fünf (!!!)
       Dänen (inklusive Torwart) durch und köpft ein.
       
       Portugal attackiert die Dänen früh. Die tun sich schwer gegen die drei
       portugiesischen Angreifer. Beim wuchtigen 2:0 durch Helder Postiga (36.)
       nach schön-scharfem Pass von Nani sind die Dänen einfach zu träge. Aber sie
       bleiben wacker. Die Kopfballvorlage von Krohn-Dehli vor Bendtners 1:2 (41.)
       ist zirkusreif. Gute Show.
       
       Nach der Pause stellen die Portugiesen die Räume zu, stehen tiefer. Damit
       können die Dänen zunächst gar nichts anfangen. Cristiano Ronaldo steht
       allein vor dem Torwart und trifft schon wieder nicht (50.). Nach gut einer
       Stunde finden die Dänen plötzlich Wege Richtung Tor und sorgen für einen
       Hauch von Spannung. Ein Schuss von Kvist (61.) ist saugut.
       
       Haben die Portugiesen keine Lust mehr? Sie lassen die Dänen kommen und
       kontern. Wieder läuft Cristiano Ronaldo allein auf den dänischen Keeper zu.
       Ein Tor fällt nicht. Peinlich. Gleich darauf köpft Bendtner den Ausgleich
       (80.). Hochspannung. Und plötzlich laufen die Portugiesen wieder und
       besonders schnell der eingewechselte Silvestre Varela nach seinem
       Siegtreffer (87.).
       
       Der Moment des Spiels: Silvestre Varelas Treffer kurz vor dem Abpfiff. Ein
       Befreiungstor für die selbsternannten Mitfavoriten.
       
       Spieler des Spiels: Nani, 25-jährig, leitet das Spiel von der rechten
       Angriiffsseite. Seine Vorlage zum 2:0 ist perfekt. Fast besser noch war der
       Pass über die halbe dänische Angriffsseite auf Cristiano Ronaldo. Dass der
       nicht trifft, dafür kann Nani ja nichts. Fußballerisch war er der Beste in
       diesem Spiel.
       
       Pfeife des Spiels: Helder Postiga. Kurz vor dem Pausenpfiff wird er von
       einem Gegenspieler berührt. Er fällt und krümmt sich, als ob er eine
       Notoperation bräuchte. Man kennt solche Szenen zur Genüge. Erschütternd
       sind sie jedes mal auf's Neue.
       
       Die Schlussfolgerung: Portugal bleibt schwer zu schlagen, kann aber während
       eines Spiels die Lust verlieren. Dänemark hat nicht so gute Kicker, kämpft
       aber um jede noch so kleine Chance. Zwei Viertelfinalkandidaten, die auch
       in der Vorrunde ausscheiden könnten.
       
       Und sonst? Das billige Bier in Lemberg bläht schon am Nachmittag die Blasen
       vieler dänischer Fans. Irgendwann steht beinahe vor jedem Baum ein
       pinkelnder Mann in Rot-Weiß. Ob's gut für die Flora ist?
       
       13 Jun 2012
       
       ## AUTOREN
       
 (DIR) Andreas Rüttenauer
       
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