# taz.de -- Ermittlungen gegen Salafisten: Razzien in sieben Bundesländern
       
       > In sieben Bundesländern durchsucht die Polizei Wohunugen und Vereinsheime
       > von Salafisten. Innenminister Friedrich (CSU) ließ derweil ein
       > islamistisches Netzwerk verbieten.
       
 (IMG) Bild: Salafisten und die Polizei: Im Wahlkampf in NRW gab es Ausschreitungen – nun Razzien.
       
       BERLIN dapd/dpa | Ermittler haben am Donnerstagmorgen in sieben
       Bundesländern Wohnungen und Vereinsheime von Salafisten durchsucht. Wie die
       Nachrichtenagentur dapd aus Sicherheitskreisen erfuhr, dauern die
       polizeilichen Aktionen in den Bundesländern Hamburg, Schleswig-Holstein,
       Niedersachsen, Berlin, Bayern, Nordrhein-Westfalen und Hessen am Vormittag
       offenbar noch an.
       
       Knapp 1.000 Beamte seien im Einsatz. Bundesinnenminister Hans-Peter
       Friedrich hat das salafistische Netzwerk Millatu Ibrahim aus Solingen
       verboten. „Dieser Verein richtet sich gegen unsere verfassungsmäßige
       Ordnung und gegen den Gedanken der Völkerverständigung“, sagte der
       CSU-Politiker am Donnerstag in Berlin. Das Verbot sei deshalb
       gerechtfertigt und notwendig.
       
       Vereinsrechtliche Ermittlungen richteten sich ferner gegen die Gruppen „Die
       wahre Religion“ aus Köln und „Dawa Ffm“ aus Frankfurt am Main. Auch sie
       sollen verboten werden. Insgesamt sollen 80 Objekte durchsucht worden sein.
       Ob es Festnahmen gab, wurde zunächst nicht bekannt.
       
       In Deutschland gilt der Salafismus als die am schnellsten wachsende und
       wegen ihrer Radikalität besonders gefährliche Strömung des Islamismus.
       Sicherheitsbehörden schätzen die Zahl der Anhänger auf etwa 4.000. Für
       Salafisten ist das Ideal ein Gottesstaat, in dem es keine „vom Menschen
       erfundenen“ Gesetze gibt, sondern in dem das islamische Rechtssystem, die
       Scharia, gilt. Strenge Salafisten lehnen die westliche Lebensweise ab,
       propagieren die schlichte Geschlechtertrennung und betrachten
       Homosexualität als schwere Sünde.
       
       Am vergangenen Wochenende hatten, abgeschirmt durch die Polizei, rund 300
       radikalislamische Salafisten in Köln demonstriert. Allein in
       Nordrhein-Westfalen sind am Donnerstagmorgen rund 30 Objekte von Salafisten
       durchsucht worden, teilte die Kölner Polizei mit.
       
       Auch Räume des Netzwerks „Die wahre Religion“ um den radikalen Prediger
       Ibrahim Abou Nagie sollen durchsucht worden sein. Der Kölner Salafist hatte
       mit kostenlosen Koran-Verteilungsaktionen in mehreren deutschen Städten für
       Aufsehen gesorgt.
       
       14 Jun 2012
       
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 (DIR) Salafisten
       
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