# taz.de -- Löschanfragen an Google: Deutschland lässt viel sperren
       
       > Behörden und Gerichte aus Deutschland lassen häufig Ergebnisse aus der
       > Google-Suche entfernen. Der Netzkonzern findet die Anfragen bedenklich,
       > macht aber meist mit.
       
 (IMG) Bild: Ist noch alles da?
       
       BERLIN dapd | Deutsche Behörden und Gerichte verlangen vergleichsweise
       häufig das Entfernen von Inhalten aus Googles Suchergebnissen und von
       Seiten wie Youtube. 60 gerichtliche Anordnungen gab es hier von Juli bis
       Dezember 2011, wie [1][aus Statistiken hervorgeht], die Google am Montag
       veröffentlichte. Mehr gab es nur aus Brasilien und den USA.
       
       Die deutschen Gerichtsbeschlüsse zielten auf mehr als 1.300 Links in
       Suchergebnissen oder Inhalte auf Google-Diensten wie der Videoplattform
       Youtube oder dem Blognetzwerk Blogger. Google kam 80 Prozent der
       richterlichen Anordnungen nach. Auch bei Anfragen von Polizei und Behörden
       liegt Deutschland vorne. Mit 43 Anfragen stehen deutsche Behörden an
       fünfter Stelle der weltweiten Rangliste, hinter Indien und den USA.
       
       Behörden und Gerichte können die Entfernung von Inhalten bei Google
       beantragen, wenn diese gegen Gesetze verstoßen, beispielsweise das
       Urheberrecht. Der häufigste Grund für die Löschanfragen deutscher Stellen
       ist Verleumdung. Mehr als 1.200 Suchergebnisse sollten deswegen entfernt
       werden. Dabei löscht Google nicht den Inhalt auf einer Webseite, sondern
       entfernt nur den Link dazu aus der Ergebnisliste, die Nutzern bei
       Suchanfragen angezeigt wird.
       
       Google kritisierte die Löschanfragen von Regierungsstellen, da sie „die
       freie Meinungsäußerung“ aufs Spiel setzen würden. „Viele dieser Anfragen
       kommen von Ländern, von denen man es nicht erwarten würde“, schrieb
       Google-Politikberaterin Dorothy Chou [2][in einem Blogeintrag].
       
       Allerdings tauchen in der Statistik nur Inhalte auf, die aufgrund von
       offiziellen Anfragen gelöscht werden. Zusätzlich entfernt Google täglich
       Weblinks oder Videos, weil sie gegen Googles Nutzungsbedingungen verstoßen
       oder Menschen sich beschweren.
       
       18 Jun 2012
       
       ## LINKS
       
 (DIR) [1] http://www.google.com/transparencyreport/removals/government/countries/?p=2011-12
 (DIR) [2] http://googleblog.blogspot.de/2012/06/more-transparency-into-government.html
       
       ## TAGS
       
 (DIR) Google
       
       ## ARTIKEL ZUM THEMA
       
 (DIR) Löschanfragen bei Google: Deutschland lässt häufiger entfernen
       
       Deutsche Gerichte haben in der ersten Hälfte dieses Jahres mehr als 180
       Google-Einträge streichen lassen. Die Zahl solcher Verfügungen hat sich
       mehr als verdoppelt.
       
 (DIR) Piraterie-Seiten in der Suche herabgestuft: Google beugt sich Medienkonzernen
       
       Google will Websites im Suchindex abwerten, die oft wegen illegaler Kopien
       gemeldet werden. Die Google-Tochter Youtube, die auch oft gemeldet wird,
       könnte verschont bleiben.
       
 (DIR) YouTube-Musik als MP3 downloaden: Das Recht auf Privatkopie
       
       Google verlangt die Schließung einer Seite, mit der Nutzer einfach Musik
       aus YouTube-Videos herunterladen können. Der Konzern ist von der Aufregung
       überrascht.
       
 (DIR) EU-Kommission prüft Google: Der rätselhafte Algorithmus
       
       Die EU-Kommission prüft, wie fair die Suchergebnisse von Google sind.
       Werden andere benachteiligt? Jetzt muss sich der Netzkonzern erklären.
       
 (DIR) EU-Kartellverfahren gegen Suchmaschine: Googles Suche wird untersucht
       
       Die EU-Kommission hat ein Kartellverfahren gegen Google eingeleitet.
       Geprüft wird, ob die Firma ihre marktbeherrschende Stellung in der
       Online-Suche missbraucht hat.