# taz.de -- Neue Minister in Nordrhein-Westfalen: Ein Rechter für Kraft
       
       > Die beiden neuen SPD-Minister der neuen Koalition in Nordrhein-Westfalen
       > sorgen für Überraschung. Beim grünen Koalitionspartner kommt der neue
       > Energieminister nicht gut an.
       
 (IMG) Bild: Ist bei der Industrie besser bekannt als sein Vorgänger: Garrelt Duin bei der Vereidigung.
       
       DÜSSELDORF taz | Bei der Besetzung ihres Kabinetts hat Nordrhein-Westfalens
       Ministerpräsidentin Hannelore Kraft (SPD) für zwei Überraschungen gesorgt:
       Neuer Wirtschafts- und Energieminister wird der Niedersachse Garrelt Duin.
       Bauen und Verkehr übernimmt Krafts bisheriger Landesgeneralsekretär Michael
       Groschek.
       
       Die Neuzugänge waren nötig geworden, nachdem sich SPD und Grüne in ihren
       Koalitionsverhandlungen auf eine Zerschlagung des bisherigen Mammutressorts
       für Wirtschaft, Energie, Bauen, Wohnen und Verkehr geeinigt hatten. Dessen
       bisheriger, als blass geltender Chef Harry Voigtsberger sollte nur noch als
       Minister für Bauen und Wohnen amtieren. Doch Voigtsberger kündigte Kraft
       die Gefolgschaft: Am Dienstag erklärte er, nicht mehr als Minister zur
       Verfügung zu stehen – offiziell aus „persönlichen Gründen“.
       
       Der Ostfriese Duin gehört dem rechten Flügel der SPD an. Bis zu seiner
       Ernennung war er Sprecher des konservativen „Seeheimer Kreises“ und
       wirtschaftspolitischer Sprecher der SPD-Bundestagsfraktion. Für Kraft
       punkten soll er bei den großen Konzernen in NRW, wo Voigtsberger als kaum
       bekannt galt.
       
       Bei den Grünen stößt Duin dagegen auf wenig Begeisterung: Sie fürchten
       Konflikte mit ihrem Umwelt- und Klimaschutzminister Johannes Remmel.
       Offensichtlich werden dürften die spätestens im kommenden Jahr: Dann muss
       das von Remmel vorgelegte Klimaschutzgesetz, mit dem der Ausstoß des
       Klimakillers Kohlendioxid massiv reduziert werden soll, per
       „Klimaschutzplan“ konkretisiert werden. Schon bei seiner Ernennung
       versprach Duin deshalb, alte und neue Industriezweige nicht gegeneinander
       auszuspielen: „Windkraft braucht Stahl.“
       
       Auf grüne Unterstützung zählen kann dagegen Groschek. Der forderte sofort
       mehr Geld vom Bund – sonst drohe dem bevölkerungsreichsten Bundesland der
       Verkehrsinfarkt. Gerade die Grünen klagen immer wieder über die krasse
       Unterfinanzierung von Bahnprojekten: Obwohl fast ein Fünftel der
       BürgerInnen der Bundesrepublik an Rhein und Ruhr lebt, fließen nur 4
       Prozent der Investitionen nach NRW.
       
       21 Jun 2012
       
       ## AUTOREN
       
 (DIR) Andreas Wyputta
       
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