# taz.de -- Republikanischer Präsidentschaftskandidat: Romney's Millionen in Steueroasen?
       
       > Der republikanische Präsidentschaftskandidat Mitt Romney, vermeintlicher
       > Strahle- und Saubermann, soll viel Geld vor der US-Steuer verstecken. Es
       > geht um Millionen auf den Kaimaninseln.
       
 (IMG) Bild: Romney wollte sich mit allen gutstellen – nur mit den Kollegen von „Vanity Fair“, da funktionierte es nicht.
       
       WASHINGTON afp | Der designierte Präsidentschaftskandidat der
       US-Republikaner, Mitt Romney, erzielt einem Medienbericht zufolge einen
       großen Teil seines Vermögens mit einem unübersichtlichen Netz von
       Investitionen im Ausland, darunter in Steueroasen wie den Kaimaninseln.
       Allein auf den Kaimaninseln sei Romney nach wie vor mit einem geschätzten
       Wert von 30 Millionen Dollar (rund 24 Millionen Euro) an mindestens zwölf
       von 138 Fonds seiner 1984 gegründeten Investmentfirma Bain Capital
       beteiligt, berichtete das US-Magazin Vanity Fair am Dienstag (Ortszeit)
       vorab aus seiner August-Ausgabe.
       
       Mit Hilfe seiner Investmentfirma hat Romney demnach ein auf 250 Millionen
       Dollar geschätztes Vermögen angehäuft. Seinen Erfolg als Geschäftsmann
       führt er im Wahlkampf als Argument dafür an, dass er besser geeignet sei
       als Amtsinhaber Barack Obama, die Wirtschaft des Landes aus der Krise zu
       steuern. Gleichzeitig versichert er stets, dass er seine Investitionen in
       Steuerparadiesen nicht dazu nutzt, weniger Steuern in den USA zu zahlen.
       Doch da er keinen Nachweis für sein dortiges Vermögen erbringen muss,
       stellen viele seine Versicherungen in Frage.
       
       ## 55 Seiten Steuererklärung zu Auslandstransaktionen
       
       Laut Vanity Fair besitzt Romney zudem ein Bankkonto in der Schweiz, auf dem
       er laut seiner Steuererklärung aus dem Jahr 2010 rund drei Millionen Dollar
       hat, sowie weitere Anteile in Steueroasen wie den Bermudas. Allein auf 55
       Seiten seiner Steuererklärung geht es demnach um seine Transaktionen im
       Ausland.
       
       In seiner Steuererklärung von 2010 gibt Romney sein Einkommen mit 21,7
       Millionen Dollar an. Da er einen Großteil davon mit Investitionen erzielte,
       die wesentlich niedriger veranschlagt werden, zahlte er nur etwas mehr als
       drei Millionen Dollar an Steuern und damit wesentlich weniger als die
       meisten US-Bürger.
       
       Hätte er sein Gehalt versteuern müssen, hätte sein Steuersatz bei 35
       Prozent gelegen, so belief er sich auf gerade mal auf 13,9 Prozent. „Romney
       versteht einfach nicht, dass diese ganze Angelegenheit fragwürdig ist“,
       sagte der Washingtoner Anwalt und Experte für Steueroasen, Jack Blum, dem
       Magazin.
       
       ## Was sind die Gründe für die Offshore-Investitionen?
       
       Der Sprecher von Obamas Wahlkampfteam, Ben LaBolt, forderte Romney auf,
       seine gesamten Steuererklärungen vor 2010 offenzulegen, um die Gründe für
       seine Offshore-Investitionen transparent zu machen. „Die Frage stellt sich,
       warum tut er das? Wollte er die Zahlung seines gerechten Anteils an Steuern
       in den USA vermeiden?Wollte er gegen den Dollar spekulieren?“ fragte LaBolt
       in einer E-Mail an Vanity Fair.
       
       In einer Erklärung an das Magazin ging Romneys Wahlkampfsprecherin Andrea
       Saul nicht auf den Inhalt des Artikels ein, sondern warf Obamas Team eine
       Schmutzkampagne gegen den Herausforderer vor.
       
       4 Jul 2012
       
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