# taz.de -- Weniger Flüge sind keine Katastrophe: Ein Grund zum Durchatmen
       
       > Wer das Klima retten will, muss auch an den Flugverkehr ran. Dass Air
       > Berlin den Flugplan kürzt, ist also auch eine gute Nachricht.
       
 (IMG) Bild: Das sieht nicht gut aus.
       
       Betroffenheit allerorten. Dass Air Berlin sich in Zukunft nicht mehr als
       Hamburg-Vielflieger profilieren möchte, löst in Fuhlsbüttel und in der
       Wirtschaftsbehörde Frust aus. Es wird versichert, dass andere Airlines
       schon in die Lücke stoßen und ihr Flugangebot ausweiten werden. Sakrosankt
       scheint dabei das Gebot eines Jahr für Jahr wachsenden Flughafens mit immer
       mehr Starts und Landungen und explodierenden Fluggastzahlen.
       
       Dass das auch immer mehr Lärmbelastung für tausende Hamburger und einen
       immer größeren Ausstoß des Klima- und Ozonkillers Kerosin bedeutet – diese
       Tatsache findet nicht einmal Erwähnung. Seit Jahren streiten Umweltverbände
       für höhere Flug- und Kerosinsteuern, um das Fliegen teurer zu machen. Das
       Ziel: Weniger Flugverkehr, mehr Passagiere auf die Schienen.
       
       Wachstum und Umweltschutz sind und bleiben oft unvereinbar. Wer Klimaschutz
       ernst nimmt, darf vorm Flugverkehr nicht haltmachen. Wenn nun die
       ökonomischen Rahmenbedingungen zum selben Ergebnis führen, mag das
       ökonomisch unerfreulich sein, ökologisch aber ist es begrüßenswert. Auch
       mit weniger Air Berlin wird der Hamburger Flughafen seine Passagierzahlen
       2012 voraussichtlich erneut steigern.
       
       Wenn der Hamburger Luft und den Airport-Anwohnern aber jeden Tag zehn
       Starts oder Landungen erspart bleiben, ist das ein Grund zum Durchatmen.
       
       10 Jul 2012
       
       ## AUTOREN
       
 (DIR) Marco Carini
       
       ## TAGS
       
 (DIR) Klima
       
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