# taz.de -- Internet-Zensur in China: Auch Drama-Serien betroffen
       
       > China verschärft die Zensur von Internet-Videos. Alle Inhalte müssen
       > jetzt vor ihrer Veröffentlichung von staatlichen Stellen geprüft werden.
       
 (IMG) Bild: Anders als bei Youtube werden bei Youku alle Inhalte vor dem Hochladen geprüft.
       
       PEKING dapd | Die chinesischen Zensurbehörden haben die Regeln für Videos
       im Internet weiter verschärft. Anbieter müssen demnach alles Material vor
       der Veröffentlichung zunächst von einer staatlichen Stelle sichten lassen.
       Der Schritt sei notwendig, um junge Menschen vor vulgären Inhalten zu
       schützen, hieß es in einer Mitteilung. Kritiker befürchten, dass auch
       zunehmend beliebte Drama-Serien und Kurzfilme der verschärften Zensur zum
       Opfer fallen könnten.
       
       Die Regelung sei eine Reaktion auf das schnelle Wachstum des Angebots an
       Filmen im Internet, die oftmals vulgäre, gewalttätige oder pornografische
       Inhalte zeigten, erklärte die Staatliche Verwaltung für Radio, Film und
       Fernsehen (SARFT) und das Staatliche Büro für Internet-Information. Ziel
       der Maßnahme sei, ein qualitativ höherwertiges Online-Programm zu fördern.
       Anbieter von Internet-Videos müssten dabei mehr Verantwortung übernehmen.
       
       Die Regierung werde dafür sorgen, dass die neuen Regeln umgesetzt würden,
       erklärte SARFT weiter. Über beabsichtigte Standards bei der neuen,
       vorgeschalteten Zensur oder über mögliche Strafen wurden zunächst keine
       Angaben gemacht.
       
       Die Zensur von Filmen und Einschränkungen für das Fernsehprogramm sind in
       China schon seit langem an der Tagesordnung. International beliebte
       Online-Portale wie YouTube sind in dem asiatischen Land gesperrt. Wie groß
       die Auswirkungen der neuen Verschärfung sein werden, ist fraglich.
       
       Der beliebteste chinesische Online-Video-Anbieter Youku beschäftigt nach
       eigenen Angaben bereits mehrere hundert Mitarbeiter, die alles Bildmaterial
       prüfen, bevor es hochgeladen wird. Weder vulgäre oder gewaltsame Inhalte
       noch irgendetwas Politisches habe dabei eine Chance durchzukommen, sagte
       eine Mitarbeiterin, die anonym bleiben wollte.
       
       11 Jul 2012
       
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