# taz.de -- Staatliche syrische C-Waffen: Israel fürchtet Raub durch Islamisten
       
       > Syrien verfügt über ein gefährliches Arsenal chemischer Waffen. Noch
       > stehen sie unter Assads Kontrolle. Sollten sie es nicht mehr tun, will
       > Israel sich selbst darum kümmern.
       
 (IMG) Bild: Israeli? Syrer? Muslim, Christ oder Jude? Vor Gott und chemischen Waffen sind alle Menschen gleich.
       
       BERLIN taz | Vor dem Hintergrund der Eskalation der Gewalt in Syrien
       befürchtet Israel, dass Chemiewaffen oder Raketen des Regimes in Damaskus
       in die Hände der Hisbollah oder der al-Qaida gelangen könnten. Die
       israelischen Streitkräfte seien bereit, dies mit einem Angriff zu
       verhindern, sagte Verteidigungsminister Ehud Barak am Wochenende.
       
       Dass Syrien über biologische und chemische Waffen verfügt, ist seit dem
       Angriff auf Israel 1973 bekannt. Ägypten rüstete das damals verbündete
       Syrien mit den Nervengiften Sarin und Senfgas aus.
       
       Seit Mitte der 1980er Jahre sprachen syrische Politiker von „extrem
       tödlichen Waffen“, die als „Abschreckungswaffen als Antwort auf Israels
       nukleare Drohung“ gesehen werden könnten.
       
       Nach Angaben des israelischen Geheimdienstes Mossad versorgte der russische
       General Anatoli Kuntsewitsch, der als Jelzins Berater für die Beseitigung
       chemischer Waffen galt, die Syrer mit Produktionsanlagen für ebendiese.
       1998 wurde der Mossad nach eigenen Angaben auf diese Verbindung aufmerksam,
       2002 starb Kuntsewitsch nach einem mysteriösen Flugzeugabsturz.
       
       ## Ein Zwischenfall in Safir
       
       In den Städten Hama, Homs, Latakia, Palmyra, Cherin und Safir soll Syrien
       bis heute über Produktionsstätten für chemische Waffen verfügen. In Safir
       kam es 2007 zu einem Zwischenfall, bei der nach syrischen Angaben rund 15,
       nach israelischen Informationen rund 200 Menschen starben.
       
       Damals hatten die Syrer versucht, Scud-Raketen mit dem Nervengift VX zu
       bestücken. Israelische Politiker sprachen damals von einer „wunderbaren
       Panne".
       
       Der politische Direktor im israelischen Verteidigungsministerium, Amos
       Gilad, erklärte, noch habe das syrische Regime die Kontrolle über die
       Chemiewaffen des Landes. Es sei jedoch zu befürchten, dass die Waffen in
       die Hände von „unverantwortlichen Elementen“ fielen.
       
       ## Eine Bedrohung für Israel
       
       Israel stellt sich auf ein rasches Zerbröckeln des Assad-Regimes ein – und
       danach auf allgemeines Tohuwabohu. Die Sorge gilt dabei nicht nur den
       C-Waffen, sondern auch modernen Flugabwehrwaffen und Boden-Boden-Raketen.
       
       Die syrischen Massenvernichtungswaffen stellten angesichts der chaotischen
       Zustände „ein sehr bedrohliches Potenzial für den Staat Israel“ dar, sagte
       der General Jossi Peled.
       
       22 Jul 2012
       
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