# taz.de -- Regierung in Peru umgebildet: Neuer Ministerpräsident soll schlichten
       
       > Nach mehreren Toten bei Protesten gegen ein Bergbauprojekt im Norden
       > Perus musste Regierungschef Óscar Valdés seinen Hut nehmen. Sein
       > Nachfolger ist der bisherige Justizminister.
       
 (IMG) Bild: Präsident Ollanta Humala (L) stellt den neuen Ministerpräsidenten Juan Jimenez (R) vor.
       
       LIMA dpa | Nach gewaltsamen Protesten ist in Peru die Regierung umgebildet
       worden. Der bisherige Justizminister Juan Jiménez wurde am Montag von
       Präsident Ollanta Humala zum neuen Regierungschef ernannt. Jiménez löst
       Óscar Valdés ab. Jiménez ist bereits der dritte Ministerpräsident von
       Humala, der seit einem Jahr im Amt ist.
       
       Während fünf Minister neu ernannt wurden, behielten die meisten
       Ressortchefs ihre Ämter, darunter Außenminister Rafael Roncagliolo und
       Wirtschaftsminister Luis Miguel Castilla.
       
       Nach Ansicht von Beobachtern werden die Hauptaufgaben von Jiménez sein, die
       Proteste – vor allem gegen ein Bergbauprojekt – zu beruhigen und die
       wachsende Unzufriedenheit mit Humala zu stoppen.
       
       Bei seiner ersten Pressekonferenz als Ministerpräsident sagte Jiménez dann
       auch, dies sei eine Regierung des Dialogs, die so die Konflikte lösen
       wolle. Valdés war wegen seiner unnachgiebigen Haltung in sozialen
       Konflikten umstritten.
       
       In Peru sind bei gewaltsamen Protesten gegen das umstrittene Bergbauprojekt
       von Conga mindestens fünf Menschen ums Leben gekommen. Die Regierung hatte
       wegen der Zwischenfälle in den Provinzen Celendín, Hualgayoc und Cajamarca
       den Notstand ausgerufen.
       
       In Conga, rund 800 Kilometer nördlich von Lima, will der US-Konzern Newmont
       Mining Gold fördern. Bauern in der Region fürchten, dass durch die Goldmine
       die Bewässerung der Felder in der Umgebung gefährdet wird, da sich die
       Goldvorkommen unter vier Seen befinden. Die regionale Regierung unterstützt
       die Protestbewegung, während Präsident Humala das Bergwerkprojekt fördert.
       
       24 Jul 2012
       
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