# taz.de -- SPDlerin gegen die Vorratsdatenspeicherung: Und jetzt macht sie es einfach
       
       > Yasmina Banaszczuk hat in der SPD das Mitgliederbegehren gegen die
       > Vorratsdatenspeicherung gestartet. In drei Monaten braucht die 27-Jährige
       > 50.000 Unterschriften.
       
 (IMG) Bild: Renitente Basis: Yasmina Banaszczuk will, dass ihre Partei gegen die Vorratsdatenspeicherung ist.
       
       Als die SPD vor drei Jahren mit miserablen 23 Prozent die Bundestagswahl
       verlor, traf Yasmina Banaszczuk eine Entscheidung: „Jetzt trittst du ein
       und machst was.. Und in genau dieser Reihenfolge ist sie vorgegangen. Vor
       zwei Jahren ist sie SPD-Mitglied geworden, und an diesem Dienstag hat sie
       mit ihrem Genossen Dennis Morhardt das „Mitgliederbegehren zur
       Vorratsdatenspeicherung“ gestartet. 48.500 Genossinnen und Genossen müssten
       unterschreiben, damit sich der Parteivorstand mit der Angelegenheit
       befasst.
       
       Die 27-Jährige war im Winter letzten Jahres beim SPD-Bundesparteitag dabei,
       erzählt sie, als Bloggerin. „Da“, sagt sie, „ging es ja auch um die
       Vorratsdatenspeicherung.“ Nach langer Debatte haben sich dann in Berlin die
       Genossen für die Wiedereinführung der Vorratsdatenspeicherung in
       Deutschland ausgesprochen. Auf europäischer Ebene aber will die Partei
       dafür eintreten, dass die Speicherfrist unter 6 Monate gedrückt wird.
       
       Yasmina Banaszczuk hält das alles für verkehrt. „Es gibt viele falsche
       Gründe für die Vorratsdatenspeicherung, und deshalb finde ich, wir sollten
       das in der Partei noch mal diskutieren“, sagt sie. Banaszczuk gehört zu
       jenen jungen Genossen, die eingetreten sind, weil sie meinen, die Partei
       brauche solche wie sie. Sie kommt, wie sie sagt, „aus einfachen
       Verhältnissen“. Die Familie lebte in Kerpen, die vielen Zischlaute im
       Nachnamen sind das Erbe des Großvaters, der nach dem Krieg aus Polen nach
       Deutschland ausgewandert war.
       
       Seine Enkeltochter hat nach ihrem 1,5-Abi nicht das ersehnte Politikstudium
       aufgenommen, sondern eine vernünftige duale Ausbildung gemacht:
       Industriekauffrau beim Pharmariesen Bayer und Fachhochschulstudium zur
       Diplomkauffrau. Danach hat sie in Madrid ihren Master gemacht.
       
       ## Das Postfach wartet auf Unterschriften
       
       Inzwischen ist sie nach Hamburg gezogen, sie arbeitet an der Uni Flensburg
       als wissenschaftliche Mitarbeiterin und schreibt gerade an ihrer Promotion.
       Auch wegen ihres eigenen Werdegangs engagiert sie sich heute bei
       [1][arbeiterkind.de], einer Initiative, die Nichtakademikerkinder an die
       Universitäten holen will. Und eben in der SPD.
       
       Dass ihre Partei die Vorratsdatenspeicherung gutheißt, hat sie so gewurmt,
       dass sie Ende Mai zu Dennis Morhardt gesagt hat: „Komm, lass uns mal
       machen.“ Und jetzt machen sie. Sie haben ein Postfach gemietet und haben
       nun 3 Monate Zeit, um Stimmen zu sammeln.
       
       25 Jul 2012
       
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