# taz.de -- Feuer auf Gelände von NPD-Fest: Brandstiftung bei Rechtsextremen
       
       > Auf dem Gelände des „Pressefests“ der NPD-Zeitung „Deutsche Stimme“ in
       > Mecklenburg-Vorpommern ist ein Stall abgebrannt. Nun ermittelt der
       > Staatsschutz wegen Brandstiftung.
       
 (IMG) Bild: Bei Demonstrationen sucht die NPD die Öffentlichkeit. Ihr „Pressefest“ veranstaltet sie hingegen auf Privatgelände.
       
       PASEWALK epd | Auf dem Gelände des für Anfang August in
       Mecklenburg-Vorpommern geplanten „Pressefestes“ der rechtsextremen NPD ist
       in der Nacht zum Freitag offenbar Feuer gelegt worden. Nach Angaben des
       Polizeipräsidiums Neubrandenburg besteht der Verdacht auf Brandstiftung.
       Eine politisch motivierte Tat könne nicht ausgeschlossen werden.
       
       Mecklenburg-Vorpommerns Innenminister Lorenz Caffier (CDU) äußerte sich
       besorgt über die mögliche Brandstiftung, sollte sich der vermutete
       politische Hintergrund bestätigen. Diese Straftat könne den friedlichen
       Protest einer ganzen Region gegen das NPD-„Pressefest“ gefährden, warnte
       er.
       
       Das Feuer an dem Stallgebäude auf einem privaten Grundstück in Viereck bei
       Pasewalk (Landkreis Vorpommern-Greifswald) war am Freitagmorgen gegen 4 Uhr
       ausgebrochen. Der Brand beschädigte einen Teil des Dachstuhles sowie einige
       darauf befindliche Solarmodule. Die Höhe des entstandenen Schadens war
       zunächst unklar.
       
       Wie die Polizei weiter mitteilte, wurde ein Brandursachenermittler
       hinzugezogen. Die Kriminalinspektion Anklam sei beauftragt worden, eine
       Ermittlungsgruppe im Staatsschutz einzurichten.
       
       ## Landespolitiker befürchten Schaden für friedlichen Protest
       
       Innenminister Caffier betonte in Schwerin, Extremismus dürfe „nicht mit
       Straftaten bekämpft werden“. Die Polizei werde alles tun für eine zügige
       Aufklärung der Tat, fügte er hinzu. Auch SPD-Landtagsfraktionschef Norbert
       Nieszery betonte, es gebe genügend rechtsstaatliche Möglichkeiten im Kampf
       gegen Rechts. „Wer auf die braunen Umtriebe mit Gewalt antwortet, begibt
       sich auf eine Stufe mit den Rechtsextremen und schadet so dem friedlichen
       Protest des breiten Bürgerbündnisses“, warnte Nieszery.
       
       Die NPD plant am 10. und 11. August auf dem Gelände ihr „Pressefest der
       Deutschen Stimme“. Die rechtsextreme Partei rechnet mit mehr als 1.000
       Teilnehmern. Der Landkreis Vorpommern-Greifswald will die Veranstaltung mit
       umfangreichen Auflagen versehen.
       
       Ein Verbot sei aber rechtlich kaum durchsetzbar, da das „Pressefest“ auf
       einem privaten Grundstück ausgerichtet werden soll. Aus Protest gegen die
       Veranstaltung hatte sich der Landkreis vor wenigen Tagen der bundesweiten
       Kampagne „Kein Ort für Neonazis“ angeschlossen.
       
       Nach Angaben eines Landkreis-Sprechers wird der Stallbrand vermutlich
       keinen Einfluss auf die umstrittene Veranstaltung haben. Das betroffene
       Gebäude sei kein Teil des NPD-Pressefestes und hätte ohnehin nicht dafür
       genutzt werden dürfen, sagte der Sprecher auf epd-Anfrage in Anklam. Das
       „Pressefest der Deutschen Stimme“ werde durch den Brand „nicht wesentlich
       beeinflusst“, fügte er hinzu.
       
       27 Jul 2012
       
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