# taz.de -- Zinssatz über sieben Prozent: Für Spanien wird frisches Geld teuer
       
       > Der Zinssatz ist auf ein kritisches Niveau geklettert. Staatsanleihen
       > sind für Spanien kaum mehr zu refinanzieren. Trotzdem hat Regierungschef
       > Rajoy Rentenkürzungen ausgeschlossen.
       
 (IMG) Bild: Der spanische Euro: ein teurer Spaß.
       
       MADRID/FRANKFURT/M. dapd/afp | Nach der Enttäuschung der Märkte über die
       Krisenpläne der Europäischen Zentralbank (EZB) ist der Zinssatz für
       spanische Staatsanleihen am Freitag wieder über sieben Prozent gestiegen.
       
       Für zehnjährige Bonds des südeuropäischen Krisenlandes wurden am
       Freitagvormittag 7,257 Prozent fällig. Die Sieben-Prozent-Marke gilt als
       kritischer Punkt. Steigt der Zinssatz dauerhaft darüber, wird es für ein
       Land sehr schwierig, sich zu refinanzieren. Vor der EZB-Ankündigung am
       Donnerstag war der Zins für spanische Staatsanleihen in Erwartung eines
       Ankaufprogramms für mehrere Tage unter die sieben Prozent gefallen
       
       Derweil hat der spanische Regierungschef Mariano Rajoy Rentenkürzungen im
       kommenden Jahr ausgeschlossen. Zugleich versicherte Rajoy am Freitag in
       Madrid, die von ihm geführte konservative Regierung werde an ihrem Spar-
       und Reformkurs festhalten.
       
       Der Ministerpräsident zog eine Bilanz seiner ersten sieben Monate im Amt.
       Die von der Europäischen Zentralbank (EZB) geplanten Schritte zum Kampf
       gegen die Schuldenkrise wolle er „prüfen“, sagte Rajoy. Danach wolle er
       „die beste Entscheidung im Interesse der Spanier“ treffen, sagte er mit
       Blick auf ein mögliches Hilfegesuch.
       
       Spanien befindet sich seit dem Platzen einer riesigen Immobilienblase in
       einer Abwärtsspirale. Das strenge Sparprogramm der Regierung erschwert die
       Rückkehr zum Wirtschaftswachstum. Die Regierung in Madrid rechnet erst ab
       2014 wieder mit positiven Zahlen. In diesem Jahr wird das
       Bruttoinlandsprodukt (BIP) ihrer Prognose zufolge um 1,5 Prozent
       schrumpfen, 2013 dann um 0,5 Prozent. Die Arbeitslosigkeit liegt nach
       jüngsten Zahlen auf einem Rekordhoch von 24,6 Prozent; von den jungen
       Spaniern ist sogar mehr als jeder zweite ohne Job.
       
       3 Aug 2012
       
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