# taz.de -- Bundesmittel für Kitas umverteilen: Schröder sorgt für Streit in der Union
       
       > Familienministerin Schröder will Bundesmittel für den Kita-Ausbau
       > umverteilen. So will sie in einem Jahr den Rechtsanspruch auf einen
       > Kita-Platz sichern. Nun gibt es Streit mit der CSU.
       
 (IMG) Bild: Umstrittene Idee: Familienministerin Kristina Schröder legt sich mit der CSU an.
       
       BERLIN dpa | Bundesfamilienministerin Kristina Schröder (CDU) will
       Fördergelder für neue Kita-Plätze vor allem an westdeutsche Länder mit
       hohem Nachholbedarf vergeben. „Es wäre ein Schildbürgerstreich, wenn die
       Länder, die schon mit den bisherigen Mitteln den Rechtsanspruch
       verwirklichen können, jetzt noch einmal einen Nachschlag verlangen“, sagte
       sie der Frankfurter Allgemeinen Sonntagszeitung.
       
       „Wir müssen die Mittel dort einsetzen, wo noch Plätze fehlen.“ Dann könne
       der gesetzlich fixierte Rechtsanspruch auf einen Kita-Platz im August 2013
       auch realisiert werden.
       
       Bayerns Familienministerin Christine Haderthauer (CSU) protestierte prompt.
       „Der Bund hat seine Mittel gleichmäßig zu verteilen. Es kann nicht sein,
       dass die Länder, die massiv eigene Mittel investiert haben, gegenüber
       anderen, die sich allein auf die Bundesmittel verlassen, die Dummen sind“,
       erklärte sie am Sonntag in München.
       
       Bayern habe inzwischen „die erhaltenen Bundesmittel mit Landesmitteln um
       fast das Doppelte verstärkt, um den Rechtsanspruch zu erfüllen, und
       befindet sich nur dadurch an der Spitze der bundesweiten Ausbaudynamik“.
       Diese Anstrengungen müsse der Bund honorieren „und daher bei der Verteilung
       seiner Mittel die Anzahl der mit Landesmitteln neu geschaffenen Plätze mit
       berücksichtigen“.
       
       ## Staatsgeheimnis Kitaplatz
       
       Schröder warf den Ländern vor, wichtige Daten unter Verschluss zu halten.
       „Manche Länder schotten ihre Kita-Zahlen vor uns ab, als ob es ein
       Staatsgeheimnis wäre.“ Zuletzt fehlten Schätzungen zufolge bundesweit noch
       130 000 Betreuungsplätze für unter Dreijährige - 600 000 Plätze sind
       bereits vorhanden. Vom kommenden Jahr an haben Eltern einen gesetzlichen
       Anspruch, ihre Kinder betreuen zu lassen.
       
       Schröder hält es aber für möglich, die erforderlichen Kita-Plätze
       anzubieten. „Ganz Deutschland braucht 780 000 Plätze, in diesem Frühjahr
       haben noch 160 000 gefehlt. Zwischen März 2011 und Mai 2012 sind 100 000
       Plätze entstanden, für den Rest haben die Länder 14 Monate“, sagte die
       Ministerin der Rheinischen Post.
       
       „Die Länder müssen nochmal deutlich Tempo machen. Aber sie können es
       schaffen.“ Die CDU-Politikerin kündigte an, betriebliche Kindergärten
       stärker zu fördern. „Hier wollen wir noch mehr Anreize schaffen. Da sehe
       ich ein riesiges Potenzial.“ Viele Städte hätten gar nicht die Flächen in
       der Innenstadt für mehr Kitas - Betriebe im Gewerbegebiet aber schon.
       
       5 Aug 2012
       
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