# taz.de -- Reaktion auf die Schuldenkrise: Deutsche hamstern Aktien
       
       > Die Zahl der Aktionäre in Deutschland steigt während der
       > Euro-Schuldenkrise deutlich an. Ein Grund dafür: Die Angst vor der
       > Inflation sitzt tief.
       
 (IMG) Bild: Die Deutschen halten Aktien für krisensicher.
       
       FRANKFURT/M. dpa | Die Euro-Schuldenkrise treibt die eher börsenscheuen
       Deutschen zurück an den Aktienmarkt. Das Interesse der Kleinanleger an
       Aktien und Fonds ist im ersten Halbjahr 2012 deutlich gestiegen, wie das
       [1][Deutsche Aktieninstitut] (DAI) am Dienstag in Frankfurt mitteilte.
       
       Durchschnittlich 10,2 Millionen Anleger steckten hierzulande direkt
       und/oder indirekt Geld in Aktien. Das sind 1,9 Millionen mehr als im
       Vorjahreszeitraum und 1,5 Millionen mehr als Ende 2011. Einen stärkeren
       Zuwachs - um 3,6 Millionen neue Anleger - hatte es nur im Ausnahmejahr 2000
       gegeben, damals beflügelt durch den Börsengang der Telekom.
       
       Die Aktionärsquote stieg im ersten Halbjahr auf 15,7 Prozent und erreichte
       damit fast wieder das Niveau von 2007. Die seit der Finanzmarktkrise
       verloren gegangenen deutschen Anleger, die in Aktien investieren, seien
       zurückgekehrt, erklärte DAI-Direktor Franz-Josef Leven. Die Aktie werde
       angesichts der Schuldenkrise ebenso wie die Immobilie als Sachwert
       geschätzt.
       
       Beide Investments gelten als vergleichsweise sicher im Falle einer
       Inflation. Zudem lässt sich mit deutschen Staatsanleihen kaum noch Geld
       verdienen. Die Rendite ist teilweise so gering, dass sie nicht einmal mehr
       die Inflation ausgleicht. Überproportional gestiegen ist dem DAI zufolge in
       den vergangenen Jahren die Zahl der Belegschaftsaktionäre, sie legte seit
       2009 um mehr als 700.000 Anteilseigner zu.
       
       ## Verunsicherte Kleinanleger
       
       Insgesamt konnten gegenüber dem Tiefstand Ende 2010 mehr als zwei Millionen
       Anleger zurückgewonnen werden. „Von einer endgültigen Stabilisierung der
       Aktionärszahlen sollten wir allerdings noch nicht sprechen“, warnte Leven
       vor zu großer Euphorie. Zu Zeiten des Börsenbooms im Jahr 2001 lag die Zahl
       der Aktionäre und Fondsbesitzer in Deutschland noch bei fast 13 Millionen.
       Börsencrash, Kursabstürze und Finanzmarktkrise verunsicherten in der Folge
       insbesondere viele Kleinanleger nachhaltig.
       
       Auch im internationalen Vergleich hinkt Deutschland dem DAI zufolge weiter
       hinterher. Höhere Aktionärsquoten gebe es nicht nur in den angelsächsischen
       Ländern, sondern auch in den Niederlanden und Dänemark, erklärte das
       Aktieninstitut, das die am deutschen Kapitalmarkt tätigen Unternehmen und
       Institutionen vertritt.
       
       7 Aug 2012
       
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 (DIR) [1] http://www.dai.de/
       
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