# taz.de -- Grünen-Spitze für den Wahlkampf: Göring-Eckardt und Künast wollen auch
       
       > Nach Claudia Roth und Jürgen Trittin wollen nun auch Renate Künast und
       > Katrin Göring-Eckardt die Grünen in den Wahlkampf führen. Nun stellt sich
       > die Frage: Soll es eine Urwahl geben?
       
 (IMG) Bild: Eine fehlt im Bild: Neben Claudia Roth, Jürgen Trittin und Renate Künast kandidiert auch Katrin Göring-Eckardt für die Grünen-Spitze.
       
       BERLIN afp | Gut zwei Wochen vor dem kleinen Parteitag der Grünen spitzt
       sich das Ringen um die Spitzenkandidaturen für die Bundestagswahl zu. Nach
       Parteichefin Claudia Roth und Fraktionschef Jürgen Trittin meldete am
       Freitag auch Ko-Fraktionschefin Renate Künast ihre Bewerbung um einen Platz
       im Spitzenduo an. Die thüringische Grünen-Politikerin Katrin Göring-Eckardt
       warb statt eines Duos für ein Spitzenteam, in dem sie mitarbeiten wolle.
       
       „Ich kandidiere für eine der beiden Positionen der Grünen-Doppelspitze für
       die Bundestagswahl 2013“, sagte Künast dem ARD-Hauptstadtstudio. Ziel sei
       es, Schwarz-Gelb abzulösen, dazu wolle sie ihre langjährige Erfahrung
       einbringen. Der Süddeutschen Zeitung sagte Künast, nach ihrer
       Wahlniederlage in Berlin 2011 „gab es einiges zu verdauen, das habe ich
       hinter mir (...) Jetzt sehen Sie mich hier stehen, an Erfahrung reicher und
       hoch motiviert“.
       
       Für die Spitzenkandidatur der Grünen haben außerdem noch die Basisvertreter
       Franz Spitzenberger und Werner Winkler ihre Bewerbung angemeldet.
       Vorgesehen ist bisher, dass eine Urwahl stattfindet, wenn sich mehr als
       zwei Bewerber für die beiden Kandidatenplätze melden, von denen einer einer
       Frau vorbehalten ist. Der Länderrat, der kleine Parteitag der Grünen, soll
       am 2. September in Berlin über das weitere Vorgehen entscheiden.
       
       Göring-Eckardt meldete am Freitag in einer persönlichen Erklärung ihre
       Bereitschaft an, in einem Grünen-Spitzenteam mitzuwirken. Einer Urwahl zur
       Kür von - dann voraussichtlich zwei - Spitzenkandidaten erteilte die
       Bundestagsvizepräsidentin eine Absage. Zwar verweigere sie sich einem
       solchen Verfahren nicht, doch sei dies „keine gute Möglichkeit, um Wähler
       zu gewinnen und zu binden“. Dagegen legte sich Künast in der SZ nicht fest,
       ob sie eine Urwahl oder die Entscheidung auf einem Parteitag befürwortet.
       
       Göring-Eckardt wandte gegen eine Urwahl ein, dies würde die
       Kandidatenaufstellung verzögern: „Sie bedeutet Beschäftigung mit uns selbst
       und verlängert einen Prozess, der uns schon in den letzten Monaten alles
       andere als gutgetan hat.“ Für das Ziel, Schwarz-Gelb abzulösen, bräuchten
       die Grünen aber ihre gesamte Energie. „Für dieses Ziel will ich mit aller
       Kraft kämpfen“, bot Göring-Eckardt an. Ein Spitzenteam solle „Frauen und
       Männer unterschiedlicher Generationen, mit je eigenen Geschichten und
       inhaltlichen Schwerpunkten“ umfassen.
       
       Unterstützung erhielt Göring-Eckardt von dem grünen Oberbürgermeister von
       Tübingen, Boris Palmer. „Ein Team, dem Katrin Göring-Eckardt und Jürgen
       Trittin angehören, finde ich eine gute Lösung“, sagte er der Zeitung Die
       Welt.
       
       18 Aug 2012
       
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