# taz.de -- Deutsche Hilfsleistungen für Weißrussland: Schlagstöcke für den Diktator
       
       > Nicht nur bei der Ausbildung der Milizen soll Deutschland geholfen haben.
       > Die weißrussische Polizei soll auch mit Schlagstöcke und Technik
       > ausgerüstet worden sein.
       
 (IMG) Bild: Deutsche Wertarbeit? Polizeieinsatz gegen Oppositionelle mit Schlagstöcken in Minsk.
       
       BERLIN afp/dapd | In der Affäre um Hilfe für Sicherheitskräfte in
       Weißrussland hat Deutschland nach Presseangaben über Jahre hinweg Gelder
       für die Ausstattung der Bereitschaftspolizei des Landes zur Verfügung
       gestellt.
       
       Das Bundesinnenministerium habe bestätigt, dass zwischen 2009 und 2010 rund
       41.200 Euro für Computer- und Videotechnik an Weißrussland geflossen seien,
       berichtet die Bild.
       
       Zudem soll das Ministerium nach Bild-Informationen von 2008 bis 2011
       mindestens eine Hundertschaft der Polizei mit Körperschutzausstattungen
       einschließlich Schlagstöcken ausgerüstet haben.
       
       ## Bundesinnenministerium dementiert
       
       Das Bundesinnenministerium hat den Bericht am Montagmittag zurückgewiesen.
       Ein Sprecher des Ministeriums sagte, man habe „keine Anhaltspunkte“, dass
       Schlagstöcke an Weißrussland geliefert worden seien. Die Ausstattungshilfe
       beschränke sich auf Computer, Kameratechnik, Drucker sowie drei VW
       Transporter.
       
       Auf die Frage, ob Länderministerien Schlagstöcke geliefert haben, sagte der
       Sprecher, er spreche nur für den Bund. Den Gesamtwert der Ausstattung, die
       geliefert wurde, wollte das Ministerium nachreichen.
       
       Die deutsche Bundespolizei und das Bundeskriminalamt (BKA) hatten auf
       Veranlassung der Bundesregierung seit 2008 weißrussische Sicherheitskräfte
       geschult, unter anderem Angehörige des Grenzschutzes. Laut Innenministerium
       lief diese Unterstützung nach der Niederschlagung der Oppositionsproteste
       in Weißrussland 2010 bis zum darauffolgenden Jahr aus.
       
       Wie die Bild nun berichtete, beschränkte sich die Unterstützung nicht nur
       auf Schulungen. Geldanweisungen belegten, dass die dem Ministerium direkt
       unterstellte Stabstelle des Inspekteurs der Bereitschaftspolizeien
       beispielsweise am 10. Dezember 2009 diverse technische Hilfsmittel für die
       Beweissicherung durch die weißrussische Bereitschaftspolizei finanzierte.
       
       Darunter seien unter anderem Digitalkameras, Diktiergeräte und Laptops. Das
       nötige Geld dafür sei auf ein Konto der Deutschen Botschaft in Minsk
       überwiesen worden.
       
       27 Aug 2012
       
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