# taz.de -- Konsens für Atommüllbergung: FDP und CDU für Asse-Räumung
       
       > Bundesumweltminister Altmaier stellt sich gegen seinen Berater. Er will
       > für die Bergung des Atommülls in der Asse „alles versuchen“ – ebenso CDU
       > und FDP.
       
 (IMG) Bild: Gilt auch für die Atommüllfässer in der Asse.
       
       BRAUNSCHWEIG/REMLINGEN dapd | Die Bergung der radioaktiven Abfälle ist für
       Bundesumweltminister Peter Altmaier (CDU) weiterhin die erste Option bei
       der Schließung des maroden Atommülllagers Asse. Auch andere Politiker
       sprachen sich am Dienstag dafür aus, das Bergwerk leerzuräumen.
       
       „Ich bin für die Rückholung, wenn sie möglich ist“, sagte Altmaier der
       Braunschweiger Zeitung. „Und ich werde alles versuchen, damit sie möglich
       wird. Dazu stehe ich, darauf können sich alle Beteiligten verlassen.“
       Altmaier widersprach damit seinem Berater Michael Sailer. Der Vorsitzende
       der Entsorgungskommission des Bundes hatte zuvor Zweifel an der Machbarkeit
       der Räumung geäußert und diese als „Mission Impossible“ bezeichnet.
       
       Als Alternative zu einer Rückholung schlug er vor, abdichtende Barrieren
       vor Kammern mit Atommüll zu bauen und die Hohlräume des Bergwerks mit
       Feststoff zu verfüllen. Das senke die Gefahr, dass Radioaktivität ins
       Grundwasser gelangen könnte. Die 2008 eingesetzte Entsorgungskommission
       berät das Bundesumweltministerium in Angelegenheiten der nuklearen
       Entsorgung.
       
       Altmaier sagte, er habe sich über die Aussage Sailers „gewundert“. Sie sei
       auch nicht neu. „Wir alle wissen, dass es ein schwieriges Unterfangen ist
       und dass es lange dauern kann.“ Die von Atomkraftgegnern verlangte
       Abberufung Sailers von der Kommissionsleitung lehnte der Umweltminister
       jedoch ab.
       
       ## „Fahrlässige und rechtswidrige Vorschläge“
       
       Grünen-Fraktionschef Jürgen Trittin nannte es „schon erstaunlich“, wie
       lange Altmaier zu den „fahrlässigen und rechtswidrigen Vorschlägen“ von
       Sailer geschwiegen habe. „Man kann und man darf den Atommüll in der Asse
       nicht einfach mit Beton zuschütten und dann beten, dass nichts ins
       Grundwasser kommt“, sagte er. Die Äußerung von Sailer und die verhaltene
       Reaktion Altmaiers zeigten, dass mit der Wende in der Atomenergie noch
       keine Wende im Denken der Handelnden eingetreten sei.
       
       Die niedersächsischen Landtagsfraktionen von CDU und FDP setzen sich
       ebenfalls für die Rückholung des Atommülls aus der Asse ein. Das
       Herausholen der Fässer sei die einzige Möglichkeit, eine langfristige
       Sicherheit herzustellen, sagte der CDU-Abgeordnete Martin Bäumer in
       Hannover bei der Vorstellung des gemeinsamen Abschlussberichts der
       Koalitionsfraktionen zum Asse-Untersuchungsausschuss.
       
       Sowohl das Bundesumweltministerium als auch die Asse-2-Begleitgruppe haben
       inzwischen Vorschläge für ein Sondergesetz vorgelegt, um das Verfahren zur
       Sanierung des Bergwerks beschleunigen. Die sogenannte „Lex Asse“ soll im
       Frühjahr vom Bundestag beschlossen werden. Bei einer Fachtagung in
       Wolfenbüttel berieten am Montag und Dienstag rund 110 Experten aus
       Behörden, Ministerien und Forschungseinrichtungen ebenfalls über die
       Rückholung der Asse-Abfälle.
       
       26 Sep 2012
       
       ## TAGS
       
 (DIR) Schwerpunkt Atomkraft
       
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