# taz.de -- Steinbrücks Pläne zur Bankenregulierung: Angriff auf die „Zockerbuden“
       
       > SPD-Kanzlerkandidatenkandidat Steinbrück weist Kritik an seinem Konzept
       > zurück. Und er stellt klar, dass er Banken nicht zerschlagen will.
       
 (IMG) Bild: Todsichere Geschäfte: Banken sollen stärker reguliert werden.
       
       BERLIN taz | Viel war bereits im Vorfeld berichtet worden, am Mittwoch
       wurde es offiziell vorgestellt: Das Finanzmarktkonzept von Peer Steinbrück,
       dem Exfinanzminister und potenziellen Kanzlerkandidaten der SPD.
       
       Er nutzte seinen Solo-Auftritt ohne die Konkurrenten Gabriel und Steinmeier
       für eindringliche Appelle – „Die Politik muss versuchen, wieder auf
       Augenhöhe mit den Märkten zu kommen“ – und für eine Präzisierung seiner
       Forderungen zur „Bändigung der Finanzmärkte“.
       
       Anders als vielfach geschrieben, wolle er Großbanken keineswegs aufspalten,
       sagte Steinbrück. „Natürlich will ich die Deutsche Bank nicht zerschlagen.“
       Sein Plan, das riskante Investmentbanking vom sonstigen Geschäftsbetrieb zu
       trennen, solle über rechtlich eigenständige Tochtergesellschaften innerhalb
       einer gemeinsamen Holding erfolgen. Auch der Verbund von Sparkassen und
       Genossenschaftsbanken solle erhalten bleiben. Ziel sei nicht, die
       Finanzmärkte zu erschüttern, sondern sie zu stabilisieren, so Steinbrück.
       
       Nach dem 30-seitigen Konzept soll es Banken zudem verboten sein, auf eigene
       Rechnung und ohne Auftrag von Kunden zu spekulieren. Steinbrück fordert
       eine Regulierung für sogenannte Schattenbanken sowie einen neuen
       Rettungsfonds, der von Großbanken selbst mit 200 Milliarden Euro gefüllt
       werden soll, um die Haftung des Staates zu reduzieren. Dieser Plan könne
       allerdings nur mit den anderen Euro-Staaten umgesetzt werden, schränkte
       Steinbrück ein.
       
       Zudem sollen Immobilien nur noch mit mindestens 20 Prozent Eigenkapital
       finanziert werden dürfen. Eine weitere Verschärfung der
       Eigenkapitalregelungen für Banken ist nicht vorgesehen.
       
       Die Finanzindustrie reagierte ablehnend auf das Konzept. Die Abtrennung des
       Investmentgeschäfts sei ein „Placebo mit gefährlichen Nebenwirkungen“,
       kritisierte der Bankenverband. Auch den neuen Rettungsfonds lehnte er ab.
       
       In der SPD-Fraktion, wo das Konzept am Dienstagnachmittag präsentiert
       wurde, gab es nach Angaben von Teilnehmern hingegen großen Beifall für
       Steinbrück. Dass er mit dem Papier vor allem das Ziel verfolge, seine
       Chancen auf die Kanzlerkandidatur zu erhöhen, wies er am Mittwoch aber
       zurück: „Das ist nicht meine Bewerbungsmappe“, sagte er.
       
       26 Sep 2012
       
       ## AUTOREN
       
 (DIR) Malte Kreutzfeldt
       
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 (DIR) Schwerpunkt Finanzkrise
       
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