# taz.de -- Grenzkonflikt Sudan-Südsudan: Vorsichtige Annäherung
       
       > Im Territorial- und Ölkonflikt zwischen dem Südsudan und Sudan ist etwas
       > Bewegung gekommen. Doch der Streit um den Grenzverlauf ist nur halb
       > gelöst.
       
 (IMG) Bild: Südsudans Präsident Salva Kirr Mayardit (links) mit seinem sudanesischen Amtskollegen Omar Hassan al-Bashir.
       
       BERLIN afp/taz | Die Präsidenten von Sudan und Südsudan, Omar Hassan
       al-Bashir und Salva Kiir, haben bei ihren seit Sonntag laufenden
       Verhandlungen in Äthiopien eine Teileinigung erzielt.
       
       Demnach ziehen sich die Armeen beider Seiten aus einer 10 Kilometer
       breiten, entmilitarisierten Pufferzone an umstrittenen Teilen ihrer 1.800
       Kilometer langen gemeinsamen Grenze zurück. Es geht dabei insbesondere um
       das Gebiet „Mile 14“ zwischen der sudanesischen Provinz Ostdarfur und der
       südsudanesischen Provinz Bahr el Ghazal West.
       
       Die Einrichtung der Pufferzone soll die Umsetzung des bereits im August
       geschlossenen Abkommens über die Wiederaufnahme südsudanesischer Ölexporte
       über den Norden ermöglichen. Außerdem vereinbarten die beiden Staatschefs
       Bewegungs- und Niederlassungsfreiheit für Bürger eines Staats im Gebiet des
       anderen. Das dürfte den Vertreibungen Hunderttausender Südsudanesen aus dem
       Norden seit 2011 ein Ende setzen. Die Abkommen müssen noch von beiden
       Parlamenten ratifiziert werden.
       
       Keine Annäherung gab es zur umstrittenen, erdölreichen Grenzregion Abyei
       und anderen umstrittenen Grenzgebieten. Laut Kiir ist die Grenzfrage
       insgesamt weiter offen. Eine weitere Verhandlungsrunde sei aber vereinbart
       worden. Anfang August hatten der Sudan und der Südsudan sich im Streit um
       die Aufteilung der Erdöleinnahmen geeinigt.
       
       Die Beziehungen zwischen Khartum und Juba sind seit der
       Unabhängigkeitserklärung des Südsudan im Juli 2011 sehr gespannt. Der
       Unabhängigkeit des Südsudan war ein zwei Jahrzehnte langer Bürgerkrieg
       zwischen der sudanesischen Zentralregierung und dem überwiegend
       christlichen Süden des Landes vorausgegangen. Bis zu einem Friedensabkommen
       im Jahr 2005 starben zwei Millionen Menschen.
       
       27 Sep 2012
       
       ## AUTOREN
       
 (DIR) Dominic Johnson
       
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