# taz.de -- Kommentar Peer Steinbrück: Einfach mal Nein sagen
       
       > Nebeneinkünfte von Abgeordneten müssen transparent werden – per Gesetz.
       > Steinbrück könnte sich dann nicht so leicht aus der Affäre ziehen.
       
       Der Druck auf Peer Steinbrück wächst. Der SPD-Kanzlerkandidat soll seine
       Nebeneinkünfte offenlegen, fordern nicht mehr nur CSU-, FDP- und
       Linkspartei-Vertreter. Auch Klaus Barthel, Vorsitzender der SPD-AG für
       Arbeitnehmerfragen, mahnt Transparenz an. Steinbrück, so Barthel, könne
       dadurch „nur gewinnen.“
       
       Die schlichte Wahrheit ist, dass Peer Steinbrück bereits gewonnen hat, als
       er die Honorare für seine Reden entgegennahm. Er konnte offenbar einfach
       nicht Nein sagen. Mindestens eine halbe Million Euro soll der
       Exfinanzminister seit 2009 erhalten haben, zusätzlich zu seinen
       Abgeordnetendiäten.
       
       Dass er sich nun gegen die detaillierte Veröffentlichung seiner
       Nebeneinkünfte wehrt, mag rechtens sein – klug ist es nicht. Denn im
       Wahlkampf geht es um Vertrauen. Es macht sich nicht gut, wenn der
       Spitzenkandidat der Sozialdemokraten auf der Bundestags-Website ellenlange
       Honorarlisten ausweisen muss, während seine Herausforderin von der CDU sich
       ganz kurz fassen kann. „Bundeskanzlerin, Berlin, monatlich, Stufe 3“ steht
       bei Angela Merkel als entgeltliche Tätigkeit neben dem Mandat.
       
       Auch wenn offensichtlich ist, dass die Kanzlerin zu intelligent und derzeit
       zu busy ist, um honorierte Vorträge zu halten, Bücher oder Artikel zu
       verfassen – im Wahlkampf geht es nun mal um simple Sachverhalte. Und viel
       Geld für viele Reden – das ist simpel.
       
       Steinbrücks Argument, er könne seine Steuererklärung nicht veröffentlichen,
       weil die Privatsphäre seiner Ehefrau verletzt würde, wirkt da nur noch
       hasenfüßig. Wenn sich selbst so ein erklärter Haudrauf wie er hinter derlei
       Argumenten verstecken muss, ist es höchste Zeit für ein Gesetz, das für
       echte Transparenz bei den Nebeneinkünften von Abgeordneten sorgt.
       
       4 Oct 2012
       
       ## AUTOREN
       
 (DIR) Anja Maier
       
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