# taz.de -- Peer Steinbrücks Nebeneinkünfte: Kritik von Transparency International
       
       > Die Bundestagsfraktionen streiten sich noch um Details bei der
       > Veröffentlichungspflicht von Nebeneinkünften. Derweil wird die Kritik an
       > Peer Steinbrück lauter.
       
 (IMG) Bild: „Höchstens drei...“ – Peer Steinbrück zählt seine Nebenjobs durch.
       
       BERLIN dpa | Die Kritik an SPD-Kanzlerkandidat Peer Steinbrück wegen des
       Umgangs mit seinen Nebeneinkünften reißt nicht ab. Die
       Anti-Korruptions-Organisation Transparency International wirft ihm vor,
       nicht einmal geltende Bundestagsregeln korrekt zu befolgen.
       
       „Das Mindeste, was Steinbrück tun muss, um dem Gedanken der bestehenden
       Regelung gerecht zu werden, ist die Veröffentlichung seiner tatsächlichen
       Auftragnehmer, und nicht nur der Namen seiner Redneragenturen“, sagte
       Transparency-Geschäftsführer Christian Humborg Spiegel Online.
       
       Steinbrück hat auf seiner Bundestags-Homepage angegeben, seit 2009 rund 80
       bezahlte Vorträge und Reden gehalten zu haben. Bei etlichen Einträgen sind
       statt der wahren Auftraggeber nur die Redneragenturen aufgeführt, die seine
       Vorträge vermittelten. Humborg forderte, die Regeln zur
       Veröffentlichungspflicht von Nebeneinnahmen grundsätzlich zu reformieren.
       Nötig sei die „Offenlegung der Nebeneinkünfte auf Heller und Pfennig – und
       zwar für alle Abgeordnete“, sagte er.
       
       ## Streit um die Details
       
       Nach einem Bericht der Süddeutschen Zeitung will der Bundestag die
       Nebeneinkünfte von Abgeordneten künftig genauer veröffentlichen. Der
       parlamentarische Geschäftsführer der Unionsfraktion, Michael Grosse-Brömer
       (CDU), sagte dem Blatt, alle Fraktionen seien sich einig, dass man mehr
       Transparenz bei den Nebeneinkünften schaffen wolle. Dem Bericht zufolge
       streiten die Fraktionen aber noch über Details. Am 18. Oktober werde sich
       die Rechtsstellungskommission des Ältestenrats treffen, um über die neuen
       Regeln zu verhandeln.
       
       Grosse-Brömer sagte, die Unionsfraktion habe einen Vorschlag erarbeitet,
       der mindestens sechs statt der bisher drei Stufen vorsehe – die höchste
       solle im sechsstelligen Bereich liegen. Die SPD setzt sich bereits seit
       Beginn der Legislaturperiode für solche zusätzlichen Stufen ein.
       
       Grünen-Fraktionsgeschäftsführer Volker Beck forderte ebenfalls eine
       Verschärfung. „Die Veröffentlichung der Nebeneinkünfte sollte künftig in
       zehn Stufen erfolgen, damit gerade die großen Honorare ersichtlich werden“,
       sagte er der Rheinischen Post. Eine rot-grüne Bundesregierung müsste eine
       solche Neuregelung spätestens nach einem Wahlsieg 2013 auf die Tagesordnung
       setzen.
       
       5 Oct 2012
       
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