# taz.de -- Gutachten zu Schavans Dissertation: Die Uni sucht ihr Leck
       
       > Wer hat das Gutachten der Uni Düsseldorf über Annette Schavans
       > Dissertation an die Medien weitergegeben? Die Uni hat nun Anzeige gegen
       > Unbekannt erstattet.
       
 (IMG) Bild: Das „Dr.“ ist nun umstritten.
       
       DÜSSELDORF dpa | Nach Bekanntwerden eines internen Gutachtens über die
       Doktorarbeit von Bundesbildungsministerin Annette Schavan (CDU) hat die
       Universität Düsseldorf Strafanzeige gegen unbekannt erstattet. Es bestehe
       der Verdacht auf Weitergabe vertraulicher Informationen, teilte die
       Heinrich-Heine-Universität am Dienstag mit.
       
       Nach Plagiatsvorwürfen prüft der Promotionsausschuss der Uni seit Mai die
       Arbeit aus dem Jahr 1980. Am Wochenende war die für den Ausschuss bestimmte
       „Sachverhaltsermittlung“ bekanntgeworden. 15 ständige und
       Vertretungsmitglieder hatten es zur Vorbereitung erhalten. Der Ausschuss
       tagt an diesem Mittwoch. Jedoch befinde man sich am Anfang des Verfahrens,
       betonte ein Sprecher.
       
       Die Universität bedauerte, dass möglicherweise Teile des Papiers unter
       Bruch der Vertraulichkeit an die Öffentlichkeit gelangt seien. „So dies
       geschehen ist, wäre dieser Vorfall in mehrfacher Hinsicht verletzend.“ Dies
       betreffe vor allem Schavan, aber auch den Verfasser, Professor Stefan
       Rohrbacher.
       
       „Das Verfahren an sich wird ordentlich und mit aller notwendigen Sorgfalt
       weitergeführt“, erklärte die Uni. Die Promotionskommission befasse sich
       damit. Anschließend könne Schavan um Stellungnahme gebeten werden. Dann sei
       zu entscheiden, ob eine weitere Expertise einzuholen sei. Erst dann werde
       ein Votum für den Fakultätsrat erstellt, der wiederum weitere Informationen
       einholen könne. Jede Kritik am Verfahrensverlauf wies die Universität
       „entschieden“ zurück.
       
       Das NRW-Wissenschaftsministerium als Rechtsaufsichtsbehörde ist mit den
       Vorgängen bislang nicht befasst. „Die Universität ist Herrin des
       Verfahrens, und es gibt im Moment keinen Grund anzunehmen, dass sie das
       nicht im Griff hat“, sagte eine Sprecherin des Ministeriums. Die
       Rechtsaufsicht greife erst, wenn an der Universität Rechtsfehler begangen
       und nicht korrekt aufgearbeitet würden.
       
       16 Oct 2012
       
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