# taz.de -- Anhörung in Guantánamo: Gitmo-Five brechen ihr Schweigen
       
       > In Guantánamo läuft eine fünftägige Anhörung der fünf mutmaßlichen
       > Drahtzieher von 9/11. In dem für 2013 geplanten Prozess droht den Männern
       > die Todesstrafe.
       
 (IMG) Bild: Die Anhörung der fünf Beschuldigten vor der Militärkommission in Guantánamo.
       
       GUANTÁNAMO afp | Die fünf mutmaßlichen Drahtzieher der Terroranschläge vom
       11. September 2001 haben vor einem US-Militärtribunal in Guantánamo ihr
       Schweigen gebrochen. Zu Beginn einer fünftägigen Anhörung am Montag äußerte
       der mutmaßliche Chefplaner der Anschläge, Khalid Sheikh Mohammed, Kritik an
       dem Militärverfahren.
       
       „Ich denke nicht, dass es irgendeine Gerechtigkeit in diesem Gericht gibt“,
       sagte Mohammed, der sich zu den Anschlägen bekannte. Obwohl der 47-Jährige
       gut Englisch spricht, äußerte er sich auf Arabisch.
       
       Neben dem aus Kuwait stammenden Mohammed müssen sich der Saudi Mustafa
       Ahmad Al-Hawsawi, der Pakistaner Ali abd Al-Aziz Ali sowie die Jemeniten
       Ramzi Binalshibh und Walid bin Attash verantworten.
       
       Die fünf Angeklagten der „Gitmo Five“ genannten Gruppe trugen traditionelle
       Gewänder und weiße Turbane oder Kappen. Anders als bei der Verlesung der
       Anklage im Mai, als sie aus Protest geschwiegen hatten, antworteten alle
       Angeklagten auf die Fragen des Richters. In dem Prozess, der frühestens
       2013 beginnen dürfte, droht den Männern die Todesstrafe.
       
       Die Verteidigung will, dass in der Anhörung auch über Folter gesprochen
       wird. Die Gruppe wirft der US-Regierung vor, sie in Geheimgefängnissen
       festgehalten und dort mit Todesdrohungen, Schlafentzug und anderen brutalen
       Verhörmethoden wie Waterboarding unter Druck gesetzt zu haben.
       
       Die US-Regierung will Details darüber aus Gründen der nationalen Sicherheit
       unter Verschluss halten.
       
       Das Audiosignal aus dem Gerichtssaal in Guantánamo wird für Journalisten
       mit einer 40-sekündigen Verzögerung übertragen, um als geheim eingestufte
       Aussagen, etwa zur Folter, unkenntlich machen zu können. Am Dienstag wollte
       das Gericht über Einsprüche gegen dieses Vorgehen beraten.
       
       16 Oct 2012
       
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