# taz.de -- Die Affäre Petraeus: CIA ermittelt gegen ihren Ex-Chef
       
       > In der Affäre um den zurückgetretenen CIA-Chef Petraeus gibt es eine neue
       > Wende. Jetzt ermittelt der Geheimdienst gegen den ehemaligen Mann an der
       > Spitze.
       
 (IMG) Bild: David Petraeus mit seiner Biografin Paula Broadwell (Archivbild von 2011)
       
       WASHINGTON dpa | Der US-Geheimdienst CIA hat laut Medienberichten
       Ermittlungen gegen ihren zurückgetretenen Chef David Petraeus aufgenommen.
       Es handele sich um eine interne Voruntersuchung, berichtetet der Sender
       unter Berufung auf einen CIA-Sprecher. Einzelheiten wurden zunächst nicht
       bekannt. Der Ausgang der Ermittlungen sei völlig offen, hieß es.
       
       US-Präsident Barack Obama hatte Mittwoch vor Journalisten erklärt, seines
       Wissens habe es in der Affäre Petraeus bisher keinen Geheimnisverrat
       gegeben. Der ehemalige Vier-Sterne-General habe den Hut genommen, weil er
       seinem eigenen Verhaltensstandard nicht gerecht geworden sei, betonte
       Obama. Petraeus hatte seinen Rückzug vor einer Woche selbst mit einer
       außerehelichen Affäre begründet.
       
       An diesem Freitag soll Petraeus in Kongress-Geheimdienstausschüssen zum
       tödlichen Angriff auf das US-Konsulat im libyschen Bengasi aussagen.
       Kritiker werfen der CIA und dem Außenministerium vor, das Konsulat nicht
       genügend geschützt zu haben und die Öffentlichkeit über die wahren
       Hintergründe des Angriffs getäuscht zu haben.
       
       Oppositionelle Republikaner halten der Regierung vor, sie habe den
       tödlichen Angriff zunächst als eine spontane Demonstration ausgegeben, bei
       der radikale Muslime ihre Wut über ein anti-muslimisches Schmähvideo aus
       den USA ausgelassen hätten. Dagegen habe es sich in Wirklichkeit um einen
       gezielten Terrorangriff gehandelt. Die Anhörung am Freitag findet hinter
       verschlossenen Türen statt.
       
       ## Ein terroristischer Akt
       
       Bei einer ersten Anhörung am Donnerstag wurden den Mitgliedern ein Video
       über den Überfall gezeigt. Republikaner kritisierten danach scharf, es habe
       Stunden gedauert, bis in Bengasi Spezialeinheiten zur Hilfe geeilt seien.
       „Es war keine Demonstration, es war ein terroristischer Akt“, sagte der
       republikanischer Senator Roy Blunt.
       
       Bei dem Streit geht es auch um die mögliche Nominierung der amerikanischen
       UN-Botschafterin Susan Rice als Obamas künftige Außenministerin. Einige
       Republikaner werfen ihr massiv vor, den wahren Charakter der Attacke von
       Bengasi verschleiert zu haben. Sie seien daher entschlossen, eine
       notwendige Zustimmung für Rice im Senat zu verhindern.
       
       Obama hat sich zwar noch nicht festgelegt, doch Rice gilt als eine
       Anwärterin für die Nachfolge von Außenministerin Hillary Clinton. Auch
       Clinton soll im Dezember in einem Kongress-Ausschuss zu Bengasi aussagen.
       
       16 Nov 2012
       
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