# taz.de -- Neuer Chef des BDI: In großen Bögen denken
       
       > Energiewende, Eurokrise – und dann lange nichts mehr. Die Agenda für den
       > neuen Chef des Bundesverbands der Deutschen Industrie, Ulrich Grillo, ist
       > klar.
       
 (IMG) Bild: Betriebswirt im Familienunternehmen: Ulrich Grillo.
       
       Er ist noch immer die wichtigste Interessenvertretung der deutschen
       Wirtschaft: Der Bundesverband der Deutschen Industrie. Am Montag wählt der
       BDI mit Ulrich Grillo seinen nächsten Präsidenten. Anfang Januar wird der
       Duisburger Unternehmer das Amt von seinem Vorgänger Hans-Peter Keitel
       offiziell übernehmen.
       
       Eigene Themenschwerpunkte für seine zunächst zweijährige Amtszeit zu
       überlegen, damit wird sich Grillo die Adventszeit nicht verderben müssen.
       Die Agenda ist klar: Ganz oben steht die Energiewende, danach kommt die
       Eurokrise. Dann kommt lange Zeit nichts mehr. Diplomatisches Geschick
       verlangt vor allem der Umbau der Energieversorgung, vertritt der BDI hier
       doch die Interessen ganz unterschiedlicher Branchen gegenüber der
       Bundesregierung und der Öffentlichkeit.
       
       Unter den 100.000 im Verband organisierten Unternehmen mit ihren 8
       Millionen Beschäftigten finden sich sowohl solche, die vom Ausbau der
       Erneuerbaren profitieren, als auch energieintensive Firmen, die steigende
       Strompreise fürchten.
       
       Dem Publikum tritt Grillo stets angenehm und zurückhaltend gegenüber; als
       BDI-Vize und Chef des Rohstoffausschusses des Verbandes hat er in den
       vergangenen Jahren aber eine große Durchschlagskraft entwickelt. Das Thema
       „Rohstoffversorgung“ hat er aus dem Schattendasein heraus begleitet, heute
       ist es eines der wichtigen Themen der Wirtschaftspolitik.
       
       Das Thema kennt Grillo, Jahrgang 1959, aus eigener Anschauung. Seit elf
       Jahren arbeitet der Betriebswirt im familieneigenen Unternehmen, den
       Grillo-Werken, seit 2004 als ihr Vorstandsvorsitzender. In der Industrie
       wird das als Vorteil angesehen. Wer sein eigenes Unternehmen führe, so die
       Idee, müsse einen weiteren Horizont haben und in größeren Bögen denken als
       angestellte Manager, heißt es aus einem Mitgliedsunternehmen.
       
       Neben Grillo rückt mit dem Alba-Chef Eric Schweitzer ein zweiter
       Unternehmer der Rohstoffbranche an die Spitze eines Wirtschaftsverbandes.
       Der Chef der Berliner Recycling-Gruppe soll im Frühjahr zum Präsidenten des
       Deutschen Industrie- und Handelskammertages gewählt werden.
       
       26 Nov 2012
       
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 (DIR) Heike Holdinghausen
       
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