# taz.de -- Ethisch korrekte Kleidung: Fairer einkaufen zu Weihnachten
       
       > Natürlich geht das: schick aussehen und trotzdem fair bleiben. Eine
       > Übersicht über ethisch korrekte Klamotten bieten mehere Websites.
       
 (IMG) Bild: An billiger Kleidung klebt Blut: Protest von Arbeitern und Arbeiterinnen in Dhaka, Bangladesch.
       
       BERLIN taz | Während in Bangladesch am Dienstag auf Regierungsgebäuden die
       Fahnen auf halbmast hingen und auf den Textilfabriken schwarze Flaggen
       wehten, werden in den Fußgängerzonen hierzulande die Lichterketten
       aufgehängt. Die Nachricht von den 112 Menschen, die während eines Brandes
       in einer Fabrik in Dhaka starben, platzt mitten hinein ins
       Weihnachtsgeschäft. Aber es ist ja auch möglich, fair einzukaufen.
       
       Auf der [1][Website der global agierenden Fair Wear Foundation] zum
       Beispiel finden sich 34 Textilunternehmen aus Deutschland. Sie haben sich
       unter anderem dazu verpflichtet, ihre Kleidung ohne Zwangs- und
       Kinderarbeit herzustellen, sichere und gesunde Arbeitsbedingungen zu
       gewährleisten und zu garantieren, dass in ihren Fabriken niemand wegen
       Hautfarbe, Religion, Geschlecht oder der politischen Einstellung
       diskriminiert wird. Unter den Unternehmen finden sich bekannte
       Öko-Versandhändler genauso wie zahlreiche Outdoor-Hersteller und ein
       Modediscounter.
       
       Die Stiftung vergibt keine Produktsiegel, die dann an T-Shirts oder Jeans
       hängen. Das ganze Unternehmen muss sich zertifizieren und überprüfen
       lassen. „Das ist sinnvoll“, sagt Gisela Burckhardt von der
       Frauenrechtsorganisation Femnet, „weil die Unternehmen so gezwungen sind,
       ihre ganze Firmenkultur systemisch zu verbessern“.
       
       In diesem Sinne haben die drei Hilfsorganisationen medico international,
       die Kampagne Saubere Kleidung und das European Center for Constitutional
       and Human Rights am Dienstag eine grundsätzlich neue Unternehmenskultur in
       Deutschland gefordert.
       
       ## Katastrophen sind kein Zufall
       
       Es müsse „einen grundlegenden Wandel im Verhältnis der deutschen
       Auftraggeber zu solchen Unternehmen“ geben, heißt es in ihrem Aufruf. Dass
       es nach einer verheerenden Brandkatastrophe in einer Textilfabrik in
       Pakistan im September, bei der 300 Menschen starben, nun schon wieder zu
       einer Katastrophe gekommen sei, sei kein Zufall, schreiben die
       Hilfsorganisationen.
       
       „Wenn sich alle an die Vorschriften des internationalen Arbeitsrechts
       halten und die Menschenrechte achten würden, dann bräuchten wir keine
       speziellen fairen Kleider“, sagt Kirsten Clodius, Referentin bei der
       christlichen Initiative Romero. Diese ist eine der Trägerorganisationen der
       Kampagne für Saubere Kleidung und bietet auf ihrer Website eine
       [2][Übersicht über „grüne Mode“]. Dort stellt sie Unternehmen, aber auch
       Siegel und ihre verschiedenen Standards vor.
       
       Textilunternehmen, die ökologisch und sozial arbeiten wollen, haben sich in
       dem [3][Netzwerk „Korrekte Klamotten“] zusammengeschlossen. Dort finden
       sich sowohl Marken, die ihre Kleidung im Internet verkaufen, als auch
       solche, die sie in Läden anbieten, etwa in Münster, in Nürnberg oder
       Hannover.
       
       Unterdessen hat Walmart verkündet, seine Zusammenarbeit mit Tazreen Fashion
       Limited zu beenden. Neben Kleidung des US-Handelsriesen haben Aktivisten
       nach eigenen Angaben auch verbrannte Klamotten des Labels Enyce gefunden,
       die dem US-Rapper Sean Combs alias Diddy gehört. Sie forderten ihn auf,
       sich für bessere Arbeitsbedingungen in den Fabriken einzusetzen, die für
       ihn Kleidungsstücke produzieren.
       
       28 Nov 2012
       
       ## LINKS
       
 (DIR) [1] http://www.fairwear.org/
 (DIR) [2] http://ci-romero.de/gruenemode
 (DIR) [3] http://www.korrekte-klamotten.de/
       
       ## AUTOREN
       
 (DIR) Heike Holdinghausen
       
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