# taz.de -- Kommentar Turbo-Abitur: Nur ein Zwischenstand
       
       > Nach dem Turbo-Abi zieht es Hamburger Abiturienten zum Tomatenpflücken
       > nach Australien. Für all die, die es sich leisten können, findet das 13.
       > Schuljahr im Ausland statt.
       
 (IMG) Bild: Noch müssen Hamburger Schüler nicht in Turnhallen ausweichen: schriftliche Abiturklausur.
       
       Es sind in der Tat erfreuliche Ergebnisse, die Schulsenator Rabe
       präsentierte. Deutlich mehr Schüler, auch aus bildungsfernen Familien,
       machen Abitur, ohne, dass das Niveau sinkt. Im Gegenteil, es steigt.
       
       Das ist ein Zeichen dafür, dass die konzentrierten Bemühungen in Folge von
       Schulzeitverkürzung und Profiloberstufe – schlicht mehr Unterricht in
       kürzerer Zeit, mehr Hauptfächer auf erhöhtem Niveau – auch Früchte tragen.
       
       Damit keineswegs widerlegt ist die Kritik am Turbo-Abitur. Schüler
       beherrschen diese Fächer gleich gut oder besser. Ihnen fehlt es aber, so
       hat es den Anschein, an außerschulischen Erfahrungen, an eigenständigem
       Engagement in Gruppen und Initiativen. Schade, dass diese Aspekte in den
       Betrachtungen der Schulbehörde keine Rolle spielen.
       
       Ob die Schulzeit wirklich ein Erfolg ist, wird sich erst in ein paar Jahren
       zeigen, wenn man weiß – sofern man es wissen will – wie sich die Generation
       G 8 in Beruf, Studium und allgemein dem Leben zurechtfindet. Viele
       Schulabgänger tun erst mal nichts oder hauen ab, um das Leben
       kennenzulernen. Nach dem Turbo-Abi zieht es Hamburger Abiturienten zum
       Tomatenpflücken nach Australien. Für all die, die es sich leisten können,
       findet das 13. Schuljahr im Ausland statt. Da ist es praktisch, dass sie
       gut Englisch sprechen.
       
       27 Nov 2012
       
       ## AUTOREN
       
 (DIR) Kaija Kutter
       
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 (DIR) Hamburg
       
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