# taz.de -- Homosexualität macht Fische attraktiv: Sex, egal mit wem
       
       > Sexuelle Aktivität ist für weibliche Kärpflinge ein wichtiges Merkmal für
       > Attraktivität. Mit welchem Geschlecht es die Männchen treiben, ist dabei
       > weniger wichtig.
       
 (IMG) Bild: Zwei männliche Atlantikkärpflinge. Sie gehören zur Gattung „Poecilia“, die wegen ihrer Fruchtbarkeit auch „Millionenfische“ genannt wird.
       
       FRANFURT/MAIN dpa | Homosexuelles Verhalten macht männliche Fische für
       Weibchen attaktiv. Zu diesem Ergebnis kommen Wissenschaftler der
       Universität Frankfurt in einer Studie. Den Atlantikkärpfling-Weibchen ist
       es demnach egal, mit wem ein Männchen Sex hat. Hauptsache, es ist in dieser
       Beziehung aktiv, denn das bedeutet Gesundheit, Vitalität und gute
       Kondition.
       
       „Sexuelle Aktivität an sich stellt für Weibchen ein Qualitätsmerkmal dar,
       denn kranke oder unterernährte Männchen zeigen kaum Sexualverhalten“, sagte
       der Evolutionsbiologe David Bierbach vom Institut für Ökologie, Evolution
       und Diversität. Dies könne auch eine Erklärung für bisexuelle
       Verhaltensweisen vieler anderer Arten sein. Ihre Forschungen
       veröffentlichen die Wissenschaftler im britischen Fachjournal Biology
       Letters.
       
       Die Forscher studierten Atlantikkärpflinge (Poecilia mexicana), deren
       Männchen sowohl hetero- als auch homosexuelle Aktivitäten zeigen. Die vier
       bis sechs Zentimeter großen Fische leben in mittel- und südamerikanischen
       Flüssen.
       
       Die Männchen sind orange-türkis gefärbt, die Weibchen beige. Im Gegensatz
       zu vielen anderen Fischen findet die Befruchtung im Körper des Weibchens
       statt, das die Jungen lebend zur Welt bringt. Außerdem seien sie leicht zu
       halten und deshalb geeignet für ein solches Experiment, sagte Bierbach.
       
       Die Forscher spielten Kärpfling-Weibchen durch die Scheiben ihres Aquariums
       verschiedene Videoanimationen vor, auf denen Männchen entweder mit einem
       Weibchen oder einem anderen Männchen sexuell agierten. „Beides hat die
       Weibchen angemacht“, sagte Bierbach.
       
       12 Dec 2012
       
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