# taz.de -- Kürzungen bei Wochenzeitung „Freitag“: Redaktion soll eingedampft werden
       
       > Die Wochenzeitung „Der Freitag“ soll laut Herausgeber Jakob Augstein ein
       > Viertel der Stellen einsparen. Neun Entlassungen sind angekündigt.
       
 (IMG) Bild: Jakob Augstein präsentiert 2009 den neu gestalteten „Freitag“.
       
       BERLIN taz | Bei der Wochenzeitung Der Freitag sollen neun Stellen
       gestrichen werden. Laut taz-Informationen teilte dies Verleger Jakob
       Augstein der Redaktion am Dienstagabend in einer Betriebsversammlung mit.
       
       Der Sohn und Erbe des Spiegel-Gründers Rudolf Augstein soll den Schritt mit
       der finanziellen Situation des Blatts begründet haben. Im dritten Quartal
       dieses Jahres verkaufte Der Freitag sich laut IVW nur 13.790 Mal. Im
       Vorjahreszeitraum lag die verkaufte Auflage mit 13.929 Exemplaren etwas
       höher, wobei die Zahl der Abonnements von 2011 zu 2012 nicht rückläufig
       war, sondern sogar leicht gestiegen ist (von 9.925 auf 10.291).
       
       Noch arbeiten knapp 40 Angestellte beim Freitag. Einige sehen in dem
       aktuellen Schritt Augsteins schon den Anfang vom Ende der 1990 schlicht als
       Freitag gegründeten Wochenzeitung. Augstein hatte die Zeitung 2008 gekauft
       und im Jahr darauf komplett umgestaltet neu herausgebracht. Seit dem
       Relaunch 2009 konnten zwar diverse Preise für das Design der Zeitung
       gewonnen werden, doch wurden die Leserzahlen kaum gesteigert.
       
       Im November 2011 trennte sich Augstein von den vier MitherausgeberInnen
       Daniela Dahn, Friedrich Schorlemmer, György Dalos und Frithjof Schmidt. Im
       [1][Interview mit der taz] begründete Dahn die Trennung mit Differenzen in
       der Ausrichtug des Blatts: „Ich wollte den Anspruch, Gegeninformationen zu
       liefern, nicht aufgeben und die analytische und intellektuelle Substanz
       bewahren. Auch wollte ich den neuen Alltagsteil nicht auf Zerstreuung,
       Lifestyle, Prominente der Kulturindustrie oder gar Boulevard-Stories
       beschränkt sehen.“
       
       Augstein, der unter anderem mit einer Kolumne bei Spiegel Online und
       gemeinsam mit dem Stellvertretenden Chefredakteur der Bild, Nikolaus Blome,
       in einer Fernsehshow bei Phoenix („Augstein und Blome“) auftritt, hält
       gemeinsam mit anderen Erben 24 Prozent der Anteile am Spiegel Verlag.
       
       12 Dec 2012
       
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