# taz.de -- Neue Hilfskredite freigegeben: Kohle satt für Athen
       
       > Griechenland hat erfolgreich Staatsanleihen zurückgekauft. Die Eurogruppe
       > ist zufrieden und gibt als Belohnung noch in diesem Jahr 34 Milliarden
       > Euro frei.
       
 (IMG) Bild: Symbolbild des Grauens: Griechen-Euro mit Sanduhr.
       
       BRÜSSEL afp | Das frische Geld für Griechenland wird nach Angaben von
       Eurogruppenchef Jean-Claude Juncker bereits ab der kommenden Woche fließen.
       Nach dem Treffen der Finanzminister der 17 Eurostaaten sagte Juncker am
       Donnerstagmittag in Brüssel, noch für dieses Jahr seien nun 34,3 Milliarden
       Euro für Griechenland freigegeben worden.
       
       Allein 16 Milliarden würden für die Rekapitalisierung angeschlagener
       griechischer Banken aufgewendet, weitere 11,3 Milliarden Euro aus dem
       Europäischen Rettungsfonds EFSF seien für den Rückkauf griechischer
       Staatsanleihen eingeplant sowie sieben Milliarden für die Ausgaben des
       griechischen Staates, sagte Juncker.
       
       Aus der Erklärung der Eurogruppe geht hervor, dass insgesamt Hilfen im
       Umfang von 49,1 Milliarden Euro bewilligt wurden; bisher war von knapp 44
       Milliarden Euro die Rede gewesen. Die 34,3 Milliarden sollen ohne weitere
       Auflagen „in den kommenden Tagen“ fließen. Die Auszahlung der übrigen 14,8
       Milliarden Euro ist in mehreren Tranchen für das erste Quartal 2013
       geplant, aber teilweise an die Erfüllung weiterer Bedingungen wie die
       Umsetzung einer Steuerreform geknüpft.
       
       Bundesfinanzminister Wolfgang Schäuble (CDU) begründete die höhere Summe
       mit Mehrkosten, die zur Finanzierung des Schuldenrückkaufs nötig seien. Mit
       der Summe werde ein bei den griechischen Banken entstandener
       Rekapitalisierungsbedarf gedeckt. „Insgesamt verändert sich aber nichts“,
       sagte Schäuble. Die Auszahlung des Geldes werde innerhalb des Programms
       nach vorne gezogen.
       
       Ohne weitere Hilfsgelder von Euro-Ländern und Internationalem Währungsfonds
       (IWF) droht dem überschuldeten Land die Staatspleite. Die internationalen
       Geldgeber hatten die Überweisung des seit Juni eingefrorenen Geldes aus dem
       zweiten Hilfspaket für Griechenland davon abhängig gemacht, dass Athen sein
       Programm zum Rückkauf griechischer Staatsanleihen erfolgreich abschließt.
       
       ## Das „124-Prozent-Ziel“
       
       „Die Eurozone begrüßt das Ergebnis dieser Operation, mit der die
       griechischen Schulden reduziert werden“, heißt es in der Erklärung der
       Eurogruppe. Mit den verschiedenen Maßnahmen werde es gelingen, den
       Schuldenstand Griechenlands von erwarteten rund 190 Prozent der
       Wirtschaftskraft im kommenden Jahr auf 124 Prozent am Ende des Jahrzehnts
       zu verringern.
       
       Nach Angaben der griechischen Schuldenagentur PDMA liegen Angebote der
       Gläubiger über den Rückkauf von Staatsanleihen über 31,9 Milliarden Euro
       vor, wobei den Gläubigern im Schnitt pro Euro ein Preis von 33,8 Cent
       geboten wurde. Das Rückkaufprogramm mit dem Geld des EFSF soll die
       griechische Staatsschuld um rund 20 Milliarden Euro verringern.
       
       EU-Währungskommissar Olli Rehn sagte, die EU sei sich bewusst, „wie
       schwierig die Situation für das griechische Volk ist“. Es gebe in dieser
       Lage „keine einfachen Lösungen“, der Weg der Reformen sei nach wie vor
       schwierig. Es werde nun entscheidend sein, auf diesem Weg weiterzumachen.
       „Viel ist erreicht worden, aber Vieles bleibt noch zu tun.“
       
       13 Dec 2012
       
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