# taz.de -- Kommentar Frankreichs Konservative: Sarkozy lauert
       
       > Der Streit bei den Konservativen in Frankreich ist vorerst beigelegt.
       > Copé und Fillon zeigen dabei vor allem eines: Sie können es nicht.
       
       Der wochenlange Streit um den Parteivorsitz in der konservativen UMP endet
       geradezu banal. Der Kompromiss, den die beiden Rivalen Jean-François Copé
       und François Fillon zur Beendigung ihres Bruderkriegs unterzeichnet haben,
       sieht eine Wiederholung der umstrittenen Wahl des Parteichefs vor. Diese
       Lösung hätte die UMP allerdings von Anfang an haben können. Für die
       schadenfrohen Medien wäre dann wenig zu berichten gewesen.
       
       Aber Copé sträubte sich lange gegen einen solchen Kompromiss, der einen
       großen Prestigeverlust für ihn mit sich bringt, und klammerte sich, solange
       es ging, an seinen Chefposten. Zu viele Anomalien, um nicht von Wahlbetrug
       zu reden, hatten aber die Wahl überschattet und den angeblichen Sieger Copé
       diskreditiert. Er musste schließlich einlenken, weil sein Vorsitz einfach
       nicht legitim war.
       
       Die Neuwahlen finden nun zwar erst im September 2013 statt. Copé könnte bis
       dahin aber sogar der Vormundschaft einer kollegialen Führung unterstellt
       werden.
       
       Sein Gegner Fillon war nicht weniger stur und rechthaberisch. Auch für ihn
       bedeutet die Einigung, die nur unter dem massiven Druck der verzweifelten
       Parteikollegen zustande kam, einen Pyrrhussieg. Schließlich hat der Streit
       die beiden Kontrahenten als egoistisch und kleinkariert diskreditiert.
       
       Copé und Fillon ging es weniger um den Parteivorsitz als um die
       französische Präsidentschaftskandidatur von 2017. Mit ihrem kleinlichen
       Gerangel haben sie nun der Nation gezeigt, dass sie nicht das Format und
       die Autorität eines zukünftigen Staatschefs besitzen. Darüber dürfte sich
       ein Dritter freuen, der sich heraushielt, weil er sein Comeback plant, und
       der nun erst recht keine ernsthafte Konkurrenz aus der zweiten Reihe zu
       fürchten hat: Nicolas Sarkozy.
       
       18 Dec 2012
       
       ## AUTOREN
       
 (DIR) Rudolf Balmer
       
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