# taz.de -- US-Waffenlobby gegen strengere Gesetze: Petition gegen britischen Moderator
       
       > Zehntausende US-Amerikaner wollen, dass der britische CNN-Moderator Piers
       > Morgan ausgewiesen wird. Er hatte sich für ein strengeres Waffengesetz
       > ausgeprochen
       
 (IMG) Bild: Die Amerikaner sind schon ein bisschen knallo mit ihren Waffen: Hier wird gerade der Elektroschocker Taser auf einer „Taser-Party“ verkauft.
       
       WASHINGTON/LONDON dapd | Die US-Waffenlobby NRA beharrt nach den tödlichen
       Schüssen an einer Grundschule in den USA auf ihrem Nein zu strengeren
       Waffengesetzen. Die US-Bürger dächten, es sei verrückt, nicht in jeder
       Schule bewaffnete Sicherheitsleute einzusetzen, sagte NRA-Geschäftsführer
       Wayne LaPierre am Sonntag in der Fernsehsendung "Meet the Press". Er
       kritisierte eine "Medienmaschinerie", die die Waffenindustrie für jeden
       neuen Anschlag verantwortlich mache. "Eine Waffe ist ein Werkzeug. Das
       Problem ist der Verbrecher", sagte LaPierre. Statt weniger Waffen wollen
       die Lobbyisten mehr Waffen und mehr Schutz in den Schulen.
       
       Der demokratische Senator Charles Schumer warf LaPierre dagegen vor, für
       die Amokläufe in den vergangenen Jahren alles Mögliche verantwortlich zu
       machen, nur nicht den einfachen Zugang zu Waffen. Seit dem Amoklauf an der
       Grundschule in Connecticut vor anderthalb Wochen wird in den USA eine
       heftige Debatte um das Waffenrecht geführt.
       
       Abgeordnete von Demokraten und Republikanern signalisierten ihre
       Bereitschaft für eine Verschärfung der Waffengesetze. Die demokratische
       Senatorin aus Kalifornien Dianne Feinstein schlug am Sonntagabend im
       Fernsehsender CBS vor, ein Gesetz wieder in Kraft zu setzen, das die Zahl
       der Kugeln in einem Magazin auf zehn begrenzen würde. Auch von
       republikanischen Senatoren und überzeugten Waffenbefürwortern kam
       Zustimmung für den Vorschlag.
       
       Zehntausende Menschen in den USA unterzeichneten unterdessen eine Petition,
       mit der sie die Ausweisung des britischen CNN-Moderators Piers Morgan
       fordern. Morgan hat sich nach dem Schulmassaker nachdrücklich für ein
       schärferes Waffenrecht in den USA ausgesprochen. Einen Befürworter
       liberaler Waffengesetze, der in der vergangenen Woche in seiner "Piers
       Morgan Tonight"-Show auftrat, bezeichnete der Moderator als "unglaublich
       dummen Menschen".
       
       In dem am Freitag von einem Texaner auf der Petitions-Webseite des Weißen
       Hauses eingestellten Antrag wird Morgan ein "feindlicher Angriff auf die
       US-Verfassung" vorgeworfen und seine Ausweisung gefordert, weil er seine
       Position bei einem landesweiten Fernsehsender dazu nutze, die Rechte
       amerikanischer Bürger anzugreifen. Bis Montag hatten rund 32.000 Personen
       die Petition unterzeichnet. Morgan reagierte amüsiert auf die Entwicklung.
       "Wenn ich aus Amerika deportiert werde, weil ich weniger Morde mit
       Schusswaffen will, gibt es andere Länder, die mich aufnehmen?" twitterte
       er.
       
       Am vorvergangenen Freitag hatte ein 20-Jähriger in der Kleinstadt Newtown
       zunächst seine Mutter, dann in einer Grundschule 20 Kinder sowie sechs
       Erwachsene und schließlich sich selbst erschossen
       
       24 Dec 2012
       
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