# taz.de -- Neue Standards in der Schule: Schulminister sind sich uneins
> Mit einem Staatsvertrag wollen Bayern, Sachsen und Niedersachsen für
> vergleichbare Standards sorgen. Das sorgt auch für Verwunderung.
(IMG) Bild: Hamburgs Senator und Präsident der Kultusministerkonferenz Ties Rabe: „Leider wusste ich nichts von dem Vorstoß.“
BERLIN taz | Das war eine Überraschung: Am Mittwoch stellten die
Schulminister Bayerns, Sachsens und Niedersachsens ihre Idee für einen
Bildungsstaatsvertrag vor. Ihre Kollegen in der Kultusministerkonferenz
hatten sie dabei offenbar nicht informiert: „Leider wusste ich nichts von
dem Vorstoß“, sagt Hamburgs Schulsenator Ties Rabe (SPD), der dem Gremium
ein Jahr vorsaß.
Auf der Bilanzpressekonferenz am Freitag in Berlin zeigte er sich sichtlich
verwundert über den Alleingang seiner drei Amtskollegen. „Das sind so die
Eigenarten des Wahlkampfs.“ In dem Bildungsstaatsvertrag der drei
unionsregierten Länder soll festgelegt werden, dass die Länder ihre
Lehrerexamina gegenseitig anerkennen.
Bundesbildungsministerin Annette Schavan (CDU) hatte das zur Bedingung
gemacht für ein Programm, mit dem besonders vielversprechende Ansätze der
Lehrerausbildung an den Universitäten gefördert werden sollen. Dafür stellt
sie den Ländern insgesamt 500 Millionen, verteilt auf 10 Jahre, in
Aussicht. Im Gegensatz zu Vereinbarungen der Kultusministerkonferenz wäre
ein Staatsvertrag rechtsverbindlich.
Eine Arbeitsgruppe der Länder soll im März eine Liste vorlegen, wo es
bisher noch Probleme in der gegenseitigen Anerkennung von Lehrerexamina
gibt. Laut Rabe gebe es bereits jetzt einen regen Wechsel von Lehrern
zwischen den Ländern, in der Praxis machten nur noch „Nicklichkeiten“
Probleme: Wie wird etwa ein Lehrer besoldet, der ein Hauptfach und zwei
Nebenfächer studiert hat, aber möglicherweise zwei Hauptfächer verlangt
sind in dem Land, in dem er unterrichtet?
## Schwere Aufgaben in Deutsch und Mathe
Als einen Meilenstein seiner Amtszeit als Präsident der
Kultusministerkonferenz sieht Rabe den Beschluss, Bildungsstandards für das
Abitur einzuführen. Einheitliche Bildungsstandards, die festlegen, was ein
Schüler können muss, gibt es bereits für die Grundschule sowie für den
Haupt- und Realschulabschluss.
2017 soll es erstmals bundesweit gleich schwere Abituraufgaben in Deutsch
und Mathematik geben. Rabe glaubt, dass die Länder auch ohne verbindlichen
Staatsvertrag ihren Schülern im Abitur Aufgaben aus dem gemeinsamen Pool
stellen werden.
11 Jan 2013
## AUTOREN
(DIR) Bernd Kramer
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